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IG Bau Schwaben fordert Neubau-Offensive im Landkreis Günzburg

Landkreis Günzburg

„Wohnungsbau-Turbo“ muss auch im Landkreis Günzburg ankommen

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    Wenn sie draußen hängen, läuft der „Wohnungsbau-Turbo“: Im Kreis Günzburg soll es schon bald mehr Baustellenschilder geben, fordert die IG BAU Schwaben.
    Wenn sie draußen hängen, läuft der „Wohnungsbau-Turbo“: Im Kreis Günzburg soll es schon bald mehr Baustellenschilder geben, fordert die IG BAU Schwaben. Foto: Florian Göricke/IG Bau

    Der „Wohnungsbau-Turbo“, den sich die neue Bundesregierung vorgenommen hat, muss schnell auch im Landkreis Günzburg ankommen. Das fordert die IG BAU Schwaben. Für die Bau-Gewerkschaft ist klar: „Es muss jetzt einen ‚Aufschwung Wohnen‘ geben. Und davon müssen auch der Kreis Günzburg und Bayern profitieren“, betont der Vorsitzende der IG BAU Schwaben, Michael Jäger. Notwendig seien vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen.

    Im Landkreis Günzburg sind im vergangenen Jahr nach Angaben der Gewerkschaft 547 Wohnungen neu gebaut worden – 265 davon in Ein- und Zweifamilienhäusern. Insgesamt lagen die veranschlagten Bauwerkskosten für alle Wohngebäude, die 2024 im Landkreis Günzburg neu entstanden sind, bei rund 122,1 Millionen Euro, so die IG BAU. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). „Jede Wohnung mehr zählt. Auch der Kreis Günzburg braucht eine Neubau-Offensive, ebenso mehr Sanierungen, vor allem fürs seniorengerechte Wohnen“, so Michael Jäger. Er macht deutlich, dass dazu bei den Kosten „viel passieren“ müsse. Immerhin sei es machbar, die reinen Baukosten um ein Viertel bis zu einem Drittel zu senken. Das sei das Ergebnis einer aktuellen Wohnungsbau-Studie vom staatlichen Bauforschungsinstitut ARGE (Kiel). Der Bau habe eine Entbürokratisierung dringend nötig. „Runter mit überzogenen Standards und kostentreibenden DIN-Normen – und dadurch rauf mit den Neubau-Zahlen. Denn weniger Bau-Hürden bedeuten mehr neue Wohnungen“, so Michael Jäger.

    IG Bau Schwaben fordert: Weniger High-End-Produkte verbauen

    Konkret bedeute das: geringere Stärken bei Decken und Außenwänden. Entscheidender Kostentreiber sei die Technik, also Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Von der Haustechnik bis zur Einbauküche gelte es, weniger High-End-Produkte zu verbauen. Außerdem ließen sich durch weniger Pkw-Stellplätze und erst recht durch den Verzicht auf Tiefgaragenplätze enorm Kosten sparen. Die ARGE-Studie warne bei der Analyse der Neubaukosten auch davor, beim Lärm- und Klimaschutz zu überziehen: „Ein Beispiel sind dreifach verglaste Fenster. Die müssen nicht sein“, so Michael Jäger. Es sei heute möglich, in guter Qualität deutlich günstiger zu bauen. „Genau darin liegt die Chance, jetzt wieder mehr zu bauen, auch im Kreis Günzburg“, sagt Jäger. Schließlich sei es immer noch besser, einfacher zu bauen als gar nicht zu bauen. Außerdem spare auch der Staat Geld, wenn er die Bauvorschriften herunterfahre: „Sinken die Baukosten, dann sinkt auch die Förderung, die der Staat aufbringen muss, damit überhaupt gebaut wird“, sagt der Vorsitzende der IG BAU Schwaben. Um bundesweit 60.000 bezahlbare Wohnungen neu zu bauen, seien mindestens vier Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen von Bund und Ländern erforderlich. (AZ)

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