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Integration durch Wohnraum und Arbeit: Grundbedürfnisse als Schlüssel zum Erfolg

Landkreis Günzburg

Wo Integration Wurzeln schlägt: Wohnraum und Arbeit als Schlüssel zur Teilhabe

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    78 Teilnehmende aus ganz Bayern diskutierten beim WoFA-Fachtag in der Außenstelle des Landratsamtes Günzburg.
    78 Teilnehmende aus ganz Bayern diskutierten beim WoFA-Fachtag in der Außenstelle des Landratsamtes Günzburg. Foto: Luise Aedtner

    78 Teilnehmende zählte der Fachtag des kirchlich-diakonischen Projekts Wohnraum für Alle (WoFA). Gemeinsame Träger des Projekts sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) und verschiedene Mitgliedseinrichtungen des Diakonischen Werks Bayern. WoFA ist zwischenzeitlich in 13 Städten und Landkreisen im Freistaat aktiv. Einmal jährlich laden die Koordinatoren zu einem Netzwerktreffen ein. Dem schloss sich heuer erstmals ein Fachtag in Günzburg an. Im Mittelpunkt standen Beiträge aus Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft, die zeigten, wie zentrale Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeit Menschen mit Migrationsgeschichte Türen öffnen können – und müssen.

    Fachtag in Günzburg: WoFA verbindet Menschen, Firmen und Gemeinden für Integration

    Mehr als 4.700 Menschen haben durch das Projekt bereits Wohnraum gefunden. Dr. Heike Jung, Ministerialdirigentin im Bayerischen Innenministerium, würdigte das Engagement und hob hervor, dass „das Wirken von WoFA nachhaltig“ sei, da WoFA auch nach Abschluss des Mietvertrages Ansprechpartner bleibe und die Menschen weiterhin begleite. Auch die Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen machten deutlich: Integration ist eine Gemeinschaftsaufgabe. So erinnerte Martin Riß, geistlicher Direktor des Dominikus-Ringeisen-Werks, an die Aufnahme von 82 schwerbehinderten ukrainischen Kindern im April 2022 und stellte die Frage: „Wo würden wir selbst hingehen, mit unseren hilfsbedürftigen Menschen, wenn wir fliehen müssten? Wo würden wir Obdach finden?“ – ein Appell für Mitmenschlichkeit und globale Verantwortung.

    Margit Werdich-Munk, Personalreferentin der Steigtechnik Munk, erklärte, wie ihr Unternehmen Integration konkret lebt: „Wir suchen keine Fachkräfte – wir suchen Menschen.“ 34 verschiedene Nationalitäten sind im Unternehmen vertreten. Die Sprache im Unternehmen sei Deutsch; Mitarbeitende und ihre Familien können kostenlose Deutschkurse besuchen. Darüber hinaus helfe das Unternehmen zum Beispiel auch, einen Kitaplatz oder eine Wohnung zu finden und ebne den Weg zum örtlichen Sportverein.

    Fachtag in Günzburg: WoFA fördert Integration von Migranten durch Wohnraum und Gemeinschaftsengagement

    In kurzen Impulsrunden stellten Expertinnen und Experten aus verschiedenen Handlungsfeldern ihre Themen an Thementischen vor. Die Teilnehmenden wechselten in kleinen Gruppen zwischen den Tischen und diskutierten mit. Dabei ging es zum Beispiel darum, wie man Migrantinnen und Migranten für ein freiwilliges Engagement gewinnt. Oder wie nicht nur die Vermittlung in Wohnraum, sondern auch das Ankommen im Alltag gelingt oder welche Arbeitsmarktinstrumente es für Zugewanderte gibt und wie Betroffene und Arbeitgeberinnen sowie Arbeitgeber von ihnen erfahren. „Viele Teilnehmende wussten vorher nicht, wie viele Initiativen, Förderprogramme oder gelungene Praxisbeispiele es bereits gibt“, sagt Katharina Freienstein vom Projektmanagement WoFA und ergänzt: „Gute Ideen allein reichen nicht. Es braucht Sichtbarkeit, Verbindungen und vor allem konkrete Strukturen.“

    In einer Arbeitsgruppenphase wurde unter anderem über Mobilität diskutiert: Ob Menschen Angebote wahrnehmen könnten, hänge oft davon ab, ob sie diese erreichen können. Für eine gelingende Integration brauche vor allem Wertschätzung, Haltung und Kommunikation – in Ämtern, Unternehmen und der Gesellschaft. (AZ)

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