„Gründlich und auf etwas konzentriert“ – das ist eine Wortbedeutung von „intensiv“. Damit ist klar, dass die Intensivmedizin darauf fokussiert ist, lebensbedrohliche Verletzungen oder Erkrankungen zu diagnostizieren, zu behandeln und zu überwachen. Am 18. Juni ist 2025 der Tag der Intensivmedizin: Eine Gelegenheit, auf die Leistungen dieses medizinischen Fachgebiets aufmerksam zu machen, das stets interdisziplinären Charakter hat – also gemeinsam mit anderen Fachbereichen und immer im Team zusammenwirkt. In den Kreisklinikstandorten Günzburg und Krumbach betrifft das etwa 100 spezialisierte Fachkräfte aller Gruppen.
Auf der Intensivstation geht es um Leben oder Tod. Deshalb sind solche speziellen Stationen sowohl baulich als auch gerätetechnisch aufwendig ausgestattet. Das bedeutet aber nicht, dass eine abstrakte Apparatemedizin im Vordergrund steht. Der Bundesverband Deutscher Anästhesistinnen und Anästhesisten (BDA) sowie die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) betonen die Menschlichkeit, Fürsorge und besondere Zuwendung durch bestens geschultes Personal.
Intensivmedizin in Günzburg und Krumbach: Dr. Gregor Kemming betont Menschlichkeit
Das bestätigt Dr. Gregor Kemming, der die Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin an den Kreiskliniken Günzburg-Krumbach leitet: „Neben einer medizinischen Versorgung auf qualitativ höchstem Niveau haben in all unseren Bemühungen die Selbstbestimmung und die Autonomie unserer Patienten eine zentrale Stellung. Wir orientieren uns in dokumentierten Gesprächen am schriftlich Geäußerten oder an dem mit Angehörigen ermittelten mutmaßlichen Willen des Patienten, so wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensivmedizin (DIVI) in ihren Qualitätsindikatoren vorgibt“, sagt der Chefarzt und Ärztliche Direktor.
Niemand muss Angst vor dem Aufenthalt in einer Intensivstation haben, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Kreiskliniken. Denn die Therapie dort kommt in der Regel einem Rettungsanker gleich. Für ausreichende Schmerzbehandlung und Stressabschirmung wird gesorgt. Von den etwa zwei Millionen Patientinnen und Patienten, die bundesweit im Jahr auf Intensivstationen behandelt werden, werden weit über 90 Prozent wieder zurück ins Leben gebracht, teilt die DGAI mit.
Zwischen 1700 und 1800 Patienten werden im Kreis Günzburg intensivmedizinisch betreut
Daran haben auch die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach ihren kleinen Anteil. Im Jahr 2024 wurden an den beiden Krankenhausstandorten eigenen Angaben zufolge 1690 Personen intensivmedizinisch behandelt (Günzburg: 1038, Krumbach: 652). Also etwas mehr Personen, als etwa die Gemeinde Bubesheim Einwohner hat. Über die Jahre hinweg sind es nach Angaben des Chefarztes durchschnittlich zwischen 1700 und 1800 Patienten pro Jahr.
Was die nackte Zahl aber natürlich nicht beschreiben kann, sind die vielen Chancen, die Menschen durch die Intensivmedizin erhalten haben, um weiterleben zu können. „So anstrengend dieser Beruf auch ist, er erfüllt uns. Es macht uns glücklich, wenn wir ehemaligen Patientinnen und Patienten begegnen, die wieder in ihr früheres Leben zurückkehren konnten – dankbar noch nach Jahren“, sagt Dr. Kemming abschließend. (AZ)
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