Wie geht es nach dem verheerenden Hochwasser im vergangenen Juni weiter? Wie können Städte und Gemeinden entlang von Günz, Donau, Mindel und Kammel sich vor Überflutungen schützen? Mit dieser Frage beschäftigen sich seit mehreren Monaten Arbeitsgruppen der Anliegerkommunen entlang der Flüsse. Um den Hochwasserschutz gezielt zu verbessern, haben die Anliegergemeinden gemeinsam mit dem Landkreis Günzburg Koordinierungsgruppen für alle betroffenen Flussgebiete eingerichtet. Gemeinsam sollen Maßnahmen entwickelt werden, um künftige Überschwemmungen besser vorherzusagen und Schäden zu minimieren. Für das Gebiet entlang der Kammel gibt es dazu nun erste Ergebnisse.
Beim jüngsten Treffen der Koordinierungsgruppe Kammel wurden unter der Leitung von Bürgermeister Thorsten Wick erste konkrete Schritte bereits beschlossen, schreibt die Gemeinde Kammeltal in einer Pressemitteilung. Entlang der Kammel sollen demnach digitale Pegel-Messstellen installiert werden, die künftig eine präzisere Wasserstandsmeldung ermöglichen. „Digitale Pegel erfassen mit moderner Sensortechnik die Wasserstände in Echtzeit“, erklärt Bürgermeister Thorsten Wick. „Mit digitalen Technologien können wir Hochwasser früher erkennen und effektiver darauf reagieren.“

Außerdem gibt das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth die Erstellung einer hydrologischen Modellierung des Kammeltals als Grundlage für künftige Hochwasserschutzmaßnahmen in Auftrag. „Diese Karte ist die Grundlage, um Wasserbewegungen zu verstehen und Risiken zu minimieren“, sagt Landtagsabgeordnete Jenny Schack. Das Wasserwirtschaftsamt kann damit künftig gezielt Schutzmaßnahmen wie Rückhaltebecken oder Flutmulden planen und erstellen. Damit wird der Grundstein für eine abgestimmte Hochwasserschutzplanung im Kammeltal gelegt. Zudem hilft sie, Wasserflüsse und Pegelstände zu analysieren und damit Hochwasser besser vorherzusagen.
Landrat Hans Reichhart betont: „Das Jahrhunderthochwasser im vergangenen Jahr hat gezeigt, wie wichtig eine genaue und flächendeckende Datenlage und gezielte Schutzmaßnahmen sind. Mit digitalen Pegeln und hydrologischen Karten können wir frühzeitig reagieren und unsere Bürgerinnen und Bürger besser schützen.“ (AZ)
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