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Kreiskliniken Günzburg-Krumbach führen neues Robotersystem ein

Landkreis Günzburg

Wie Roboter Rosa den Operateur unterstützt

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    Dr. med. Manfred Herr, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Endoprothetik-Zentrums (rechts), erklärte den Gästen, welche Aufgaben das neue Robotik-System künftig erfüllen wird. In dieser Art wird es bislang an etwa zwei Dutzend Krankenhäusern in Deutschland eingesetzt.
    Dr. med. Manfred Herr, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie sowie Leiter des Endoprothetik-Zentrums (rechts), erklärte den Gästen, welche Aufgaben das neue Robotik-System künftig erfüllen wird. In dieser Art wird es bislang an etwa zwei Dutzend Krankenhäusern in Deutschland eingesetzt. Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg–Krumbach

    In der Krumbacher Kreisklinik hat am Pfingstsamstag eine neue Zeitrechnung begonnen: Erstmals wurde „Rosa“ vorgeführt, ein System zur robotisch assistieren Knieendoprothetik, also den Einbau von teilweisen oder vollständigen künstlichen Gelenken. Das ist ein Meilenstein in der Krumbacher Klinikgeschichte und ein starkes Signal für die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach im Allgemeinen und an den Krankenhausstandort Krumbach im Besonderen. Augenzeugen dieser Premiere waren Kreisrätinnen und Kreisräte.

    Speziell auf den Günzburger Kreistag ist die Sonderveranstaltung an beiden Klinikstandorten zugeschnitten worden, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach. Schließlich befassen sich die Politikerinnen und Politiker in ihren Sitzungen häufig mit den kommunalen Krankenhäusern. Die knapp 20 Frauen und Männer, die der Einladung gefolgt waren, sollten die neue Robotik im Operationssaal hautnah vermittelt bekommen. Im Endoprothetik-Zentrum in der Klinik Krumbach, das von Dr. med. Manfred Herr geleitet wird, erklärte der Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie den auf zwei Gruppen aufgeteilten Kommunalpolitikern, was „Rosa“ bewerkstelligen soll: „Ziel ist es, die Genauigkeit der Implantation zu erhöhen und das abgestimmt auf die jeweilige Person, deren Knie und Bedürfnisse. Damit wird die Funktion und Haltbarkeit des künstlichen Gelenks und die Patientenzufriedenheit weiter verbessert.“ Wichtig bei alledem sei: „Der Operateur bleibt weiterhin die ausführende Instanz, die Robotik ist wie ein Lotse bei Entscheidungsprozessen und unterstützt bei wesentlichen OP-Schritten.“

    Chefarzt Dr. med. Manfred Herr, Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer, der Günzburger Landrat Hans Reichhart und Klinikvorstand Robert Wieland (von links) vor „Rosa“, die künftig in der Knieendoprothetik den Operateur unterstützen wird.
    Chefarzt Dr. med. Manfred Herr, Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer, der Günzburger Landrat Hans Reichhart und Klinikvorstand Robert Wieland (von links) vor „Rosa“, die künftig in der Knieendoprothetik den Operateur unterstützen wird. Foto: Till Hofmann/Kreiskliniken Günzburg-Krumbach

    Dieses System wird bislang an etwa zwei Dutzend deutschen Kliniken eingesetzt. Im sogenannten DACH-Bereich (die Buchstaben stehen für Deutschland, Österreich und die Schweiz) sind es knapp 50 Krankenhäuser. Für Dr. Herr ist die künftige durch Robotik gesteuerte Unterstützung angesichts „der Leistungsdaten unseres Endoprothetik-Zentrums ein logischer, notwendiger und zeitgemäßer Schritt“. Robert Wieland, Vorstand der Kreiskliniken Günzburg-Krumbach, ist dankbar dafür, dass der Verwaltungsrat der Kreiskliniken, der fast ausschließlich aus Kreisräten besteht, das Projekt befürwortete. Ebenso steht der Kreistag dahinter. Damit werde ganz klar in die Zukunft investiert, so Wieland.

    Insgesamt befassten sich die Kommunalpolitiker sieben Stunden mit den Kreiskliniken. Zunächst in Günzburg, wo beispielsweise IT-Chef Fabian Weiß einen Überblick über die aktuellen Herausforderungen seiner Abteilung gab. Zudem beschrieb er, welche patientenorientierten Digitalisierungsprojekte im Krankenhaus vorangetrieben werden. Personalleiterin Sabrina Gestle und der Günzburger Klinikmanagement-Direktor Nicolas Kiechle zeichneten anhand einer „Zugreise“ nach, wo und wie die kommunalen Krankenhäuser gerade unterwegs sind: Der Umstieg vom Regionalzug in den ICE sei dabei bereits vor einiger Zeit erfolgt, um mit dem atemberaubenden Veränderungstempo im Gesundheitswesen Schritt halten zu können. Dabei dürften die Mitarbeitenden nie aus den Augen verloren werden.

    Gelegenheit zu einer Baustellenbegehung in der Krumbacher Kreisklinik

    Was alles in diesem hochkomplexen Feld der klinischen Gesundheitsversorgung bedacht werden muss und was bereits für die kommunalen Krankenhäuser erreicht worden ist, führte Klinikvorstand Wieland in seinem Impulsvortrag vor Augen. Die Ambulantisierung und die Hybrid-Versorgung, beide gehören zu den Fokus-Themen der sogenannten Krankenhausstrukturreform, erläuterten die Kaufmännische Direktorin Angela Mändle und PD Dr. med. Eugen Zizer nach dem Ortswechsel in Krumbach. Der Chefarzt für Gastroenterologie ist stellvertretender Ärztlicher Direktor der Kreiskliniken. Außerdem gab es die Gelegenheit einer Baustellenbegehung in der dritten Etage der Klinik. Dort entsteht derzeit eine Komfortstation. Klinikvorstand Wieland bedankte sich bei Landrat Hans Reichhart für die Initiative, bei den Kreisrätinnen und -räten, dass sie sich Zeit genommen haben, und bei seinem Führungsteam für die Vorbereitung. Er brachte es auf den Punkt mit dem Satz: „Die Kliniken so intensiv und quasi hautnah zu erleben, war eine großartige Erfahrung für alle.“

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