Jedes Jahr stellt der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb die Abfall- und Wertstoffmengen zu einer Bilanz zusammen. Die Statistik von 2024 wurde zum Stichtag Ende März 2025 an das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) übermittelt. Das LfU wird dann aus den Daten aller bayerischen Körperschaften die bayerische Abfallbilanz für das Jahr 2024 erstellen lassen. Neben den Abfällen zur Verwertung (Papier/Pappe/Kartonagen, Metallschrott, Bioabfälle, Grüngut, Altholz, oder Elektronik-Altgeräte), den Abfällen zur Beseitigung (Hausmüll, Sperrmüll, hausmüllähnliche Gewerbeabfälle, Baustellenabfälle) und den Problemabfällen aus Haushalten (Chemikalien, Farben, Lacke, Haushalts-/Trockenbatterien u. ä.) wurde auch wieder das Klärschlammaufkommen aus den kommunalen Kläranlagen im Landkreis Günzburg ermittelt. Aus der Summe der Haushaltsabfälle wird die Verwertungsquote berechnet. Diese Quote zeigt den Anteil der über die kommunalen und dualen Systeme erfassten Wertstoffe an den insgesamt erfassten Abfällen aus Haushalten.
Sperrmüll und Haushaltsmüll sind im Kreis Günzburg mehr geworden
Diese Quote beträgt für den Landkreis Günzburg im Jahr 2024 73,2 Prozent und ist im Vergleich zum Vorjahr (76,4 Prozent) gesunken. Das teilt der Kreisabfallwirtschaftsbetrieb mit. Der Rückgang im Landkreis Günzburg sei im Wesentlichen durch eine Reduzierung der verwerteten Bauschuttmenge in einer privatrechtlich betriebenen Bauschuttverwertungsanlage zurückzuführen. Die durchschnittliche gesamtbayerische Verwertungsquote lag im Jahr 2023 bei 66 Prozent (die bayerische Verwertungsquote für 2024 liegt noch nicht vor). Seit dem Jahr 2016 übertrifft der Landkreis Günzburg stets die durchschnittliche bayerische Verwertungsquote.
Die Hausmüllmenge im Jahr 2024 ist gegenüber dem Jahr 2023 um 4,46 Prozent leicht gestiegen, die Sperrmüllmenge (ohne Altholz) hat sich jedoch gegenüber 2023 mehr als verdoppelt (plus 114 Prozent). „Nach der Ursache muss leider nicht lange geforscht werden“, so das Landratsamt, „der Hochwassermüll nach dem Jahrhunderthochwasser 2024 wurde als Sperrmüll über das MHKW Weißenhorn entsorgt“. Es wurde hier kein Unterschied gemacht zwischen reinem Sperrmüll und dem sonst separat zu sortierenden Altholz. „Die Müllberge mussten schnellstmöglich aus den betroffenen Gebieten verschwinden.“
Hochwasserbedingt stieg auch beim Sperrschrott die Menge um 14 Prozent, beim Elektro- und Elektronikschrott um 18 Prozent. Viele Elektrogroßgeräte fielen dem Hochwasser zum Opfer und mussten entsprechend entsorgt werden, so die Bilanz der Behörde. Die Biomüllmenge erhöhte sich im Jahresvergleich 2023/2024 um fünf Prozent. (AZ, sohu)
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