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NGG Schwaben fordert Verständnis für Krankmeldungen und gesunde Arbeitsplätze

Landkreis Günzburg

NGG Schwaben fordert mehr Verständnis bei Krankmeldungen

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    Es muss nicht immer gleich eine Grippe sein: Auch „Ein-Tages-Krankmeldungen“, etwa wegen Migräne, müssen ernst genommen werden, sagt die NGG.
    Es muss nicht immer gleich eine Grippe sein: Auch „Ein-Tages-Krankmeldungen“, etwa wegen Migräne, müssen ernst genommen werden, sagt die NGG. Foto: Christin Klose, dpa (Symbolbild)

    Büro, Bäckerei, Bistro – oder doch das Bett: Wer krank ist, soll sich nicht zur Arbeit schleppen, rät die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Die NGG Schwaben fordert quer durch alle Branchen in einer Pressemitteilung die rund 3410 Betriebe im Landkreis Günzburg zu mehr Verständnis bei Krankmeldungen auf: „Zu oft und viel zu schnell werden Beschäftigte, die sich krankmelden, in die ‚Blaumacher-Schublade‘ gepackt“, kritisiert Paul Stüber. Der Gewerkschaftssekretär der NGG Schwaben appelliert daher an die Chef-Etagen im Kreis Günzburg: „Bei Fieber fair bleiben.“

    Alles andere könne schnell zum Bumerang für den eigenen Betrieb werden: „Wer sich lieber krank zur Arbeit schleppt, statt zum Arzt zu gehen und sich zu Hause auszukurieren, tut sich selbst keinen Gefallen damit“, so Stüber. Außerdem bringe es auch nichts, andere am Arbeitsplatz mit einer Erkältung oder Grippe anzustecken.

    NGG Schwaben mahnt in Günzburg: Gesundheit am Arbeitsplatz muss Priorität haben

    „Wenn Beschäftigte allerdings Angst davor haben müssen, sich krankzumelden, dann stimmt etwas nicht. Denn Gesundheit am Arbeitsplatz ist kein ‚Nice-to-have-Faktor‘. Gesundbleiben ist ein Muss für den Job.“ Vor allem dürfe die Arbeit selbst nicht krank machen: Zu viele Überstunden, enormer Zeit- und Arbeitsdruck, Mobbing, Schikanen, psychischer Druck – das alles könne schnell auf die Gesundheit gehen, warnt Stüber.

    Wer krank ist, soll sich nicht zur Arbeit schleppen, rät die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten.
    Wer krank ist, soll sich nicht zur Arbeit schleppen, rät die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Foto: NGG/ Nils Hillebrand

    Es sei wichtig, insbesondere auch auf Stress zu reagieren. Der entstehe oft schon durch fehlende Pausen und durch Arbeitszeiten, die – gerade bei Nacht- und Schichtarbeit – zur Belastung würden. „Aber auch schlecht ausgestattete Arbeitsplätze sind ein wichtiger Punkt: vom billigen Bürostuhl bis zum permanent schweren Heben“, sagt Stüber. Um die Arbeit zu erleichtern, müssten Betriebe investieren. „Wer an Dingen spart, die den Job einfacher machen und die Gesundheit schonen, spart am falschen Ende“, ist der Gewerkschaftssekretär der NGG Schwaben überzeugt. Kritisch seien auch unfaire Abläufe: „Es kann nicht sein, dass immer die Gleichen die Arbeiten machen müssen, die sonst keiner machen will“, sagt Stüber.

    Mehr Verständnis auch für kurzzeitige Krankmeldungen

    Auch „Ein-Tages-Krankmeldungen“ sollten ernst genommen werden. „Von Migräne über Magenprobleme hin zu Menstruationsbeschwerden: Es gibt Tage, da geht es einfach nicht. Wichtig ist, dass es dafür Verständnis gibt – bei der Betriebsleitung genauso wie beim Rest der Belegschaft“, macht Stüber in der Mitteilung außerdem deutlich. Hier spiele vor allem auch der Betriebsrat eine wichtige Rolle. Er vermittle bei Konflikten zwischen Chef-Etage und Beschäftigten – auch im Krankheitsfall.

    Entscheidend sei, dass der Lohn vom ersten Krankheitstag an fortgezahlt werde. Darüber lässt Stüber nicht mit sich reden: Diesen Punkt dürfe man bei Koalitionsverhandlungen gar nicht erst anrühren. (AZ)

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