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Pfleger in Günzburg angeklagt: Vergewaltigung im Altenheim?

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Hat ein Pfleger eine bettlägerige Bewohnerin im Altenheim vergewaltigt?

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    Eine Pflegekraft aus dem Landkreis steht vor Gericht.
    Eine Pflegekraft aus dem Landkreis steht vor Gericht. Foto: Oliver Berg, dpa (Symbolbild)

    Es ist ein ungewöhnlicher und zugleich schockierender Fall, der seit Dienstag vor dem Schöffengericht in Günzburg verhandelt wird. Ein zum Tatzeitpunkt über 30-jähriger Pfleger aus dem Landkreis Neu-Ulm soll sich an seinem Arbeitsplatz in einem Altenheim in Günzburg übergriffig verhalten haben. Doch nicht nur das: Es ist laut Anklage zu sexuellen Nötigungen, sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen und sogar zu einer Vergewaltigung gekommen. Die mutmaßlichen Taten sollen bereits Ende 2021 passiert sein. Wegen zahlreicher Gutachten, die eingeholt werden mussten, kommt es erst mehr als drei Jahre später zum Prozess.

    Zum einen habe sich der Beschuldigte laut der Anklage auf die Bettkante im Zimmer einer in den 1950er-Jahren geborenen Frau gesetzt und mit ihr ferngesehen. Dann soll er begonnen haben, ihre Brust zu kneten und zu streicheln, obwohl die Geschädigte ihn wegzudrücken versuchte. Mindestens sechsmal soll das passiert sein. Auch versuchte er nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Memmingen mindestens in zwei dieser Fälle, die Geschädigte zu küssen und ihre Hose herunterzuziehen, was die ältere Frau jedoch verhindern konnte.

    Bettlägerige Bewohnerin soll in Günzburg vergewaltigt worden sein

    Um die Weihnachtszeit 2021 habe sich der Angeklagte außerdem nachts an einer anderen, bettlägerigen, in den 1940er-Jahren geboren mutmaßlich Geschädigten, vergangen. Er legte laut Anklage der Frau einen Waschlappen auf die Augen und das Gesicht, zog sodann unter dem Vorwand, ihr etwas Gutes für ihre Zähne tun zu wollen, seine Hose und Unterhose aus und soll die Bewohnerin oral missbraucht haben. Als sie zubiss, soll er von ihr abgelassen haben.

    Am ersten Verhandlungstag äußert sich der Angeklagte aus dem südlichen Landkreis Günzburg im Gerichtssaal: Er sei unschuldig, beteuert er gegenüber dem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Martin Kramer. Sieben Fortsetzungstermine sind für diesen Prozess angesetzt, Ende Februar soll planmäßig ein Urteil fallen. Auch das mutmaßliche Vergewaltigungsopfer sagt im Rahmen der Verhandlung aus.

    Sollten sich die Vorwürfe aus der Anklage bewahrheiten, ist es nicht der erste Skandal dieser Art in der Region. Erst vor wenigen Monaten gab es einen ähnlichen Vorfall in einem Pflegeheim in Pfuhl im Kreis Neu-Ulm. Ein Pfleger soll eine schwer demente Seniorin vergewaltigt haben. Außerdem laufen hier derzeit Ermittlungen aufgrund einer Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen.

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