Das war wohl ein ganz außergewöhnliches Experiment, an das sich die Günzburg Band Smile a While gewagt hat. Unter dem Motto „Kult trifft Musik“ veranstalteten die vier Musiker im Rahmen der Reihe des Musikalischen Frühlings im Schwäbischen Barockwinkel ein Konzert in den altehrwürdigen Räumen des Offinger Kinos. Statt mit klassischen Klängen, wie sie sonst in dieser Konzertreihe zu hören sind, entfachten sie ein musikalisches Feuerwerk mit einer Zeitreise durch die verschiedenen Musikstile der vergangenen fünf Jahrzehnte.
Das Publikum war begeistert und tanzte schon bald zu den Klängen der mit viel Pep gespielten Stücke zwischen den locker bestuhlten Reihen des Kinos und auf den Gängen. Paula Reiter, die sich als Sängerin neu bei der inzwischen fest im musikalischen Geschehen Günzburgs etablierten Gruppe einbringt, riss die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihrer Stimme an diesem Abend so richtig mit. Wenn anfänglich noch höfliches Klatschen zu den einzelnen Songs angesagt war, kam spätestens bei „Mercedes Benz“ von Janis Joplin so richtig Stimmung auf im Kinosaal. Bei „Everything“ von Michael Bublé waren dann schon die ersten Jubelrufe zu hören, die bei „Don't Stop Me Now“ von Queen in lautstarken Applaus einmündeten. Es ist schon eine anspruchsvolle Angelegenheit, Songs von Freddie Mercury zu singen, aber Paula Reiter rockte diesen Song mit viel Power zur allgemeinen Freude des Publikums auf ihre ganz persönliche Art und Weise.
Smile a While begeistert in Offingen mit musikalischer Zeitreise durch fünf Jahrzehnte
Mit den an den Keyboarder gerichteten Worten „Hau mal Französisch in die Tasten“ wurde „Alors on Danse“ von Stromae angekündigt, das sich zu einem weiteren Höhepunkt des ersten Programmteils des Abends entwickelte. Köstlich, wie der vielsprachig auftretende Mustafa Güler zusammen mit Paula Reiter das Stück performte und sich dabei vom inzwischen richtig ausgelassenen Auditorium begleiten ließ.
Zu Herzen ging dann die Solonummer von Bernd Pfetsch am Keyboard mit zwei Ausschnitten aus dem legendären „Köln Konzert“ von Keith Jarrett. Inspiriert von dem kürzlich erschienenen Film spielte er diese Stücke aus der meistverkauften Soloplatte im Jazz-Bereich mit so viel Hingabe, dass auch ihm der jubelnde Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer sicher war.
Es war insgesamt ein gut und abwechslungsreich zusammengestelltes Programm, bei dem sich fetzige Lieder mit nachdenklich stimmenden und anspruchsvollen Balladen abwechselten und so einen breiten Ausschnitt aus dem Musikgeschehen des letzten halben Jahrhunderts präsentierten.
Musikalisches Feuerwerk in Offingen: Smile a While begeistert
Nach einem Querschnitt durch die Zeit des Rock 'n' Roll riss Drummer Gerd Schneider mit dem „Sternenhimmel“ von Hubert Kah das Publikum wieder aus den bequemen Plüschsesseln des Kinos. In diesem Stil ging es weiter mit der Münchner Freiheit und „Ohne Dich“ bevor das musikalische Multitalent Mustafa Güler italienisches Flair im Kino heraufbeschwor, mit „L‘Italiano“ und „Azzurro“. Es verstand sich dabei fast von selbst, dass bei diesen Gassenhauern nicht nur mitgetanzt, sondern auch lautstark mitgesungen wurde. Einen bestens konzipierten Abschluss dieses Konzertes lieferte dann nochmals Paula Reiter mit den Hits „Price Tag“, „Whats Up“, „Sway“ und „Freiheit“, bevor das Konzert mit dem Ohrwurm „Always Look on the Bright Side of Life“ seinen offiziellen Abschluss fand. Dass als Zugabe dann nochmals der Queen-Hit „Don't Stop Me Now“ gegeben wurde, rundete das Geschehen des gesamten Abends auf eine gelungene Weise ab.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden