
Burgau mit zwei schweren Heimspielen: Verein mahnt Fans nach Becherwürfen

Plus Die Burgauer Eisbären stehen in der Aufstiegsrunde unter Druck. Vor den beiden Heimspielen warnt der Verein seine Fans vor wiederholt unsportlichem Verhalten.
Eishockey-Landesligist ESV Burgau hat in der Aufstiegsrunde zwei Heimspiele vor der Brust. Am Freitagabend gastiert um 20 Uhr der ERC Sonthofen in der Burgauer Eishalle, und am Sonntag um 18 Uhr kommen die Haßfurt Hawks. Sowohl Sonthofen als auch Haßfurt gehören zu den Topfavoriten für den Aufstieg in die Bayernliga. Beide Teams standen nach den Vorrunden jeweils auf dem ersten Tabellenplatz ihrer Gruppe.
Haßfurts bester Spieler fehlt
Die Haßfurter dominierten gemeinsam mit den Dingolfing Isar Rats die Gruppe, in der überwiegend Teams aus Nordbayern eingruppiert waren. Der ERC Sonthofen war im Süden das beste Team. Die Oberallgäuer gewannen die Gruppe mit einem Punkt Vorsprung vor dem ESV Burgau. Doch so ganz können beide Teams ihren Vorschusslorbeeren nicht ganz gerecht werden: In der Aufstiegsrunde belegen die Haßfurter nach vier Partien nur den vierten Rang. Drei Niederlagen stehen einem Sieg gegenüber. Diesen Sieg fuhren die Haßfurter am vergangenen Sonntag ein. 6:1 gewannen die Unterfranken in Waldkirchen. Dass die Haßfurter derzeit nicht in Hochform agieren, liegt auch am Ausfall ihres Topscorers. Jakub Sramek fällt mit einer Schulterverletzung länger aus.
Wie wichtig Sramek für die Hawks ist, lässt sich mit einem Blick auf die Scorerliste belegen. In 17 Vorrundenpartien erzielte der Tscheche 37 Tore und legte 43 Treffer auf. Das bedeutet, dass Sramek insgesamt 80 Scorerpunkte gesammelt hat. Sramek agierte in einer Sturmreihe mit dem ebenfalls sehr starken Jan Trübenekr, der nach zwanzig absolvierten Begegnungen auf 76 Punkte (41 Tore /35 Assists) kommt.
Burgaus Coach Halusa: Jeder könne jeden schlagen
„Wenn so ein Spieler wie Sramek fehlt, dann ist das vergleichbar mit einem Ausfall von David Zachar bei uns“, erklärt der Burgauer Trainer Erwin Halusa im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Ergebnisse in den bisherigen Partien der Aufstiegsrunde zeigen: Jeder kann jeden schlagen. Um erfolgreich zu sein, sei es wichtig, dass man ohne verletzte, erkrankte oder gesperrte Akteure durchkommt, sagt Halusa. Ob beim ersten Wochenendgegner der Markgräfler, der ERC Sonthofen, alle Spieler an Bord sind, muss sich zeigen.
Die Sonthofener stehen auf dem letzten Platz und haben aus drei Partien einen Sieg geholt. Gegen die Wanderers Germering gewann der ERC 5:4. Am vergangenen Sonntag kamen die Sonthofener in Haßfurt so richtig unter die Räder. 1:10 hieß es aus Sicht der Oberallgäuer nach sechzig Minuten.
Auch wenn beim ERC Sonthofen der eine oder andere verletzte oder angeschlagene Spieler wieder mit dabei sein sollte, haben die Burgauer durchaus Chancen: In Sonthofen gewannen die Burgauer am 8. Januar mit 3:2. In dieser Partie zeigten die Eisbären eine geschlossene Mannschaftsleistung.
Um ihr Ziel, einen Platz unter den ersten vier zu erreichen, sollten die Burgauer nun in beiden anstehenden Partien punkten. Lautstarke Unterstützung von den Rängen ist bei den Heimspielen garantiert, doch es gab zuletzt Ärger in der Eishalle. Einige Burgauer Fans warfen vergangenen Freitagabend im Heimspiel gegen Dingolfing in der 57. Minute Becher auf die Eisfläche und äußerten verbal ihren Unmut gegenüber der Schiedsrichter. Dann gab es eine etwa 15-minütige Unterbrechung, und ein Fanblock wurde geräumt.
Eisbären: Verein bezieht Stellung und droht mit Stadionverboten
Der ESV Burgau distanziert sich laut einem Beitrag auf der Vereinshomepage „entschieden von den Plastikbecherwürfen“. Es sei völlig egal, ob man als Zuschauer mit den Entscheidungen der Schiedsrichter einverstanden bist oder nicht, das Werfen von Bechern dürfe keine Form des Unmuts sein.
In der Stellungnahme heißt es weiter: „Unsere Schiedsrichter sind keine Profis, und auch sie machen Fehler, wie jeder Mensch es auch macht! Kein Schiedsrichter pfeift absichtlich schlecht oder falsch.“ Vor allem junge Schiedsrichter könnten mal etwas falsch machen, aber genau die Jungen brauche man dringend für die Zukunft. „Ohne Schiedsrichter, kein Eishockeyspiel!“
Die Burgauer Eisbären appellieren an alle Zuschauerinnen und Zuschauer, sportlich fair zu den „Zebras“ zu sein. „Lob bekommen sie leider eher selten, auch dann nicht, wenn es nichts zu meckern gibt.“
Sollte es nochmals zu solchen „gewaltigen Becherwürfen oder groben Beleidigungen von Schiedsrichtern“ in der Eissporthalle Burgau kommen, werde der Verein „alles daransetzen, die Übeltäter zu ermitteln und die entsprechenden Konsequenzen“ zu ziehen. Laut ESV sind dann Stadionverbote möglich. Der Verein schreibt in seiner Stellungnahme zudem, dass die Becherwürfe nicht von der Ultra-Fangruppe Hurricanes ausgingen, sondern vom Nebenblock der „normalen“ Zuschauer.

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