
Fanblock nach Becherwürfen geräumt: Burgau verliert turbulentes Heimspiel

Plus Die Burgauer Eisbären zeigen trotz Niederlage gegen ein Topteam eine gute Leistung und fühlen sich durch Schiedsrichterentscheidungen benachteiligt.
Die Dingolfing Isarrats waren das beste Team, das im bisherigen Saisonverlauf im Burgauer Eisstadion aufgetreten ist. Der 8:4-Erfolg (2:2/3:1/3:1) der Niederbayern war auch durchaus verdient, fiel allerdings nach dem Spielverlauf zu hoch aus. Die Leistung der drei Schiedsrichter beim Aufstiegsrundenspiel zur Eishockey-Bayernliga sorgte für reichlich Diskussionen.
Eisbären vs. Isarrats: Viele Diskussionen zu Beginn der Partie
Von Beginn an ließen sich die Referees auf Diskussionen mit den Spielern ein und entschieden dann in den meisten Fällen gegen die Gastgeber aus Burgau. Nach einer der vielen Entscheidungen gegen die Eisbären machten einige Burgauer Fans ihrem Unmut deutlich und warfen in der 57. Minute Bierbecher auf die Eisfläche.
Nachdem die Becher wieder vom Spielfeld geräumt wurden, verlangte der Hauptschiedsrichter, dass alle Zuschauer des Blocks aus dem die Becher geflogen waren, das Stadion verlassen sollen. Nach einer rund fünfzehnminütigen Unterbrechung war der Fanblock dann schließlich leer und die Partie wurde zu Ende gespielt.
Die Schiedsrichter wurden nach der Begegnung mit einem gellenden Pfeifkonzert in Richtung Kabine verabschiedet. „So etwas habe ich noch nicht erlebt. Ich gehe jetzt schon seit vielen Jahren zum Eishockey, aber das was die Schiris heute Abend abgeliefert haben, war eine Katastrophe“, „Da sind schon drei Schiedsrichter auf dem Eis und die sehen immer noch nix, so machen die diesen Sport kaputt“ – so lauteten zwei von zahlreichen Kommentaren der Burgauer Fans zur Schiedsrichterleistung.
Burgauer Fans fühlen sich und ihr Team benachteiligt
„Hätten die Schiris von Anfang an ordentlich gepfiffen, wäre es am Ende nicht zu dieser Eskalation gekommen“, pflichtete ein Anhänger der Dingolfing Isarrats der Kritik an den Referees bei. Krönung der schwachen Leistung war eine Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen Burgaus neuen Kapitän David Zachar. Diese Strafe gegen Zachar wurde vom Dingolfinger Kapitän Dominik König provoziert. König musste aber nur für zwei Minuten auf die Bank, während Zachar in die Kabine musste und für die wichtige Partie am Sonntag (Bericht folgt) gegen den TSV Trostberg gesperrt war.
Ein ganz böses Foul von König im Schlussdrittel wurde ebenfalls nur mit einer Zwei-Minuten-Strafe geahndet. Insgesamt verteilten die Unparteiischen auf beiden Seiten beachtliche 55 Strafminuten.
Die Partie begann schon turbulent. Das 1:0 für die Eisbären gelang Marc Barchmann schon nach 85 Sekunden. Der Burgauer Neuzugang wurde schön freigespielt steuerte auf den Dingolfinger Schlussmann Dennis Jedrus zu und netzte eiskalt ein. Doch nur kurze Zeit später stand die Partie wieder Remis. Nach drei Minuten war der Dingolfinger Max Hofbauer in Überzahl erfolgreich.

Nach einer Glanzparade von ESV-Keeper Roman Jourkov fuhr David Ballner einen Konter und traf zum 2:1 (9.). 25 Sekunden vor Ende des ersten Drittels wurde Jourkov aber dann per Bauerntrick überwunden. Kevin Aigner fuhr um das Tor herum und schoss ein.
Eishockey-Aufstiegsrunde: Die ESV-Niederlage fällt in der Summe zu hoch aus
Im zweiten Abschnitt gingen die Gäste dann erstmals in Führung. Mit einem Schuss über die Schulter von Jourkov stellte Daniel Schickaneder auf 2:3 (24.). In der Folge hatten die Eisbären einige gute Gelegenheiten. Doch weder David Zachar noch David Ballner oder Petr Ceslik konnten den gut aufgelegten Dingolfinger Schlussmann Jedrus überwinden. In der 31. Minute standen vier Burgauer vier Gästeakteuren gegenüber. Im Nachschuss überwand der Dingolfinger Daniel Schander zum vierten Mal Burgaus Keeper Roman Jourkov.
Doch noch in derselben Minute verkürzte Ceslik auf 3:4. Nur 32 Sekunden nach dem Anschlusstreffer stellte Daniel Schickaneder auf 3:5. Dieser Treffer war extrem unglücklich für die Burgauer. Die Eisbären hatten drei Mal die Gelegenheit, den Puck aus der Gefahrenzone zu bringen, die Gäste stocherten immer wieder nach und schließlich lag der Puck im Tor.
Im Schlussabschnitt waren drei Minuten gespielt, als Marvin Mändle einen Schlagschuss von Mario Seifert unhaltbar zum 4:5 abfälschte. Jetzt stand die Begegnung auf des Messers Schneide. Dominik Schönwetter ließ die Großchance zum 5:5 aus. In Überzahl zogen die Gäste durch Waldemar Detterer auf 4:6 davon (47.). Jetzt griffen die Unparteiischen massiv in die Partie ein und benachteiligten die Eisbären ein ums andere Mal.
Die cleveren Gäste provozierten immer wieder Strafen, die Schiris fielen darauf herein und schickten Burgauer Akteure auf die Bank. Als David Zachar seine Spieldauerdisziplinarstrafe, inklusive der damit verbundenen fünf-Minuten-Strafe absitzen misste, erzielte Max Hofbauer das vorentscheidende 4:7 (56.). Das achte Gästetor durch William Théberge in der Schlussminute hatte nur noch statistische Bedeutung.
ESV-Iserats 4:8: (2:2/1:3/1:3) Tore: 1:0 Barchmann (2.), 1:1 Hofbauer (3), 2:1 Ballner (9.), 2:2 Aigner (20.), 2:3 Schickaneder (24.), 2:4 Schander (31.), 3:4 Ceslik (31.), 3:5 Schickaneder (32.), 4:5 Mändle (44.), 4:6 Detterer (47.), 4:7 Hofbauer (56.), 4:8 Théberge (60.). Strafen: Burgau: 29 Minuten + Spieldauer-Disziplinarstrafe für David Zachar. Dingolfing: 26. Zuschauer: 500.
Die Diskussion ist geschlossen.