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Günzburger Handballer kämpfen tapfer, verlieren aber gegen Anzinger Löwen 32:34

Handball

Günzburger Handballer unterliegen vor Heimpublikum

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    Günzburgs Flügelflitzer David Pfetsch mit einer Flugeinlage.
    Günzburgs Flügelflitzer David Pfetsch mit einer Flugeinlage. Foto: Ernst Mayer

    Nach 60 Minuten unterlagen die Handballer des VfL Günzburg den Anzinger Löwen mit 32:34 (16:21). Vor rappelvoller Nordtribüne –Günzburg ist eben eine Handballhochburg – bei der die alljährlich stattfindende zweimalige Freikartenaktion ihre Wirkung nie verfehlt, gelang den Gästen ein Start-Ziel-Sieg. Ihr Kommen brauchten die Zuschauer dennoch nicht zu bereuen: Aufgegeben haben sich die Weinroten nie. Doch sie hatten ein offensichtliches Problem: Am Ende des vorangegangenen Lauf-Spieles brach sich Routinier Nicolai Jensen die Mittelhand, wurde zwar mittlerweile erfolgreich operiert, fällt jedoch bis auf Weiteres aus. Da das gesamte Angriffsspiel sehr auf seine Stärken zugeschnitten ist, gab es in der Trainingswoche ausnahmsweise viel Neues zu tun.

    Zunächst ging es um rein organisatorische Dinge, also darum, wer Jensens Aufgaben grundsätzlich übernimmt, danach um Qualitätssicherung. Auswirkungen hat sein verletzungsbedingter Ausfall nicht nur auf die erste Mannschaft, sondern auch auf die zweite sowie auf die A-Jugend. Einkaufen wie in der Bundesliga geht eben nicht. Solche Umstellungen sind zu bewältigen, brauchen aber Zeit, was man spätestens in dieser Saison nach den Abgängen von Kilian Weigl und Yannick Meye, aber auch nach Jakob Hermanns Ausstieg schon mehrfach lernen musste. Und so war Cheftrainer Stephan Hofmeister mit dem Gesamtauftritt seiner Mannschaft gar nicht so unzufrieden. Insbesondere Tino Jensen, der erstmals längere Spielanteile bekam, zeigte, dass er wie sein Bruder in der Regionalliga mithalten kann. Phasenweise forschte die Jugend im Rückraum mit Tino Jensen, Joni Cremer und Nico Schmidt.

    VfL Günzburg unterliegt Anzinger Löwen trotz starker Leistung von Scholz und Jensen

    Aber der Reihe nach: Den ersten Treffer erzielte Sebastian Erber. Der VfL spielte, ohne jemals in Führung gehen zu können, bis zum 4:4 durch Manuel Scholz, der nach der Begegnung nicht nur wegen seiner zwölf Treffer zum „Man of the match“ gewählt wurde, auf Augenhöhe. Obwohl Spielmacher Nico Schmidt die Spielfäden straff in der Hand hielt, stockte der Angriff dann nicht unerwartet, da sich auch der Löwentorwart als Meister seiner sechs Quadratmeter erwies. Fehler wurden gerade in der Anfangsphase umgehend bestraft. Die Gäste liefen Gegenstoß um Gegenstoß. Paavo Hofmann zündete den Turbo und traf in dieser Phase allein fünfmal. Das 4:10 auf der Anzeigentafel ließ alsbald nicht Gutes erahnen. 

    Die Fans gaben ihre jedoch Handballlieblinge nicht auf, und die Spieler kämpften und suchten nach neuer spielerischer Einheit. Vielarmig gelangen dann endlich Ballgewinne, der Turbo ging nun öfter in die andere Richtung. Als David Pfetsch und zweimal Noah Heisch einen Tempodreierpack landeten, schien die Begegnung beim 12:16 wieder machbar. Danach prägte die ebenso hohe wie zupackende Abwehr des SV Anzing das Spielgeschehen. Was durchging, wurde oftmals zur sicheren Beute des Löwen-Zerberus. Jonathan Limbrunner stellte alte Vorteile zum 16:21 wieder her. Danach war endlich Halbzeit, einiges musste nachjustiert werden.

    VfL Günzburgs Handballer unterliegen nach spannendem Heimspiel-Kampf mit 32:34

    Zwar schien das Spiel nun ausgeglichener, allerdings konnte der Abstand trotz allen Willens nächst zu nicht verkürzt werden. Zur Freude der Zuschauer änderte sich das in der 45. Minute nach dem 24:29 durch Sebastian Erber. Es folgten Manuel Scholz, David Pfetsch und Beni Telalovic, der nicht nur phänomenal deckte, sondern sich auch beim Gegenstoß voll für seine Farben hineinwarf und nur rüde gestoppt werden konnte. Zusammen mit Wurfkünstler Manuel Scholz wurde er zum auffälligsten Spieler seiner Farben. Sebastian Erber erhielt Rot. Plötzlich stand es 28:30.

    Tino Jensen (Mitte) wird unsanft gestoppt.
    Tino Jensen (Mitte) wird unsanft gestoppt. Foto: Ernst Mayer

    Die Halle tobte, der engagierte Kampf trotz aller Schwierigkeiten hatte sich gelohnt. Anzing berappelte sich – leider. Nie ließen sie sich ablenken, unentwegt erfüllte jeder einzelne seine Teamaufgaben. Oskar Trummer kam nach neuerlichen VfL-Fehlwürfen wieder zu einfachen Toren: 29:33. David Pfetsch traf in der 56. Minute zum 31:33. Wieder nur zwei ganze Törchen, allerdings viel höherer Zeitdruck als beim 28:30. Es wurde hektisch gespielt, bis Oskar Trummer in letzter Minute seinen Löwenrudel erlöste. Am Ende stand für die Günzburger eine bittere 32:34-Niederlage auf dem Spielbericht. 

    In den nächsten Wochen muss weiter an neuer Feinabstimmung gearbeitet werden, dann dürfte auch diese Formation in der Regionalliga erfolgreich spielen können. Dieser Aufgabe kann sich die Mannschaft komplett sorgenfrei stellen. Sie profitiert von nie für mögliche gehaltenen 13:1-Punkten nach der Weihnachtspause, das Abstiegsgespenst, das vor Weihnachten in den Hinterköpfen herumgeisterte, aber auch die Handballsinne schärfte, ist längst vertrieben. Insgesamt hat die Mannschaft in dieser Saison vieles richtig gemacht. Das erleichtert den Ausfall von Nicolai Jensen. Nächste Woche ist für den VfL Günzburg zunächst einmal spielfrei. (AZ)

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