Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Handball: Ernüchterung statt Euphorie: VfL Günzburg scheitert an sich selbst

Handball

Ernüchterung statt Euphorie: VfL Günzburg scheitert an sich selbst

    • |
    • |
    • |
    Daniel Jäger wird von einem HSG-Defensivmann gestoppt.
    Daniel Jäger wird von einem HSG-Defensivmann gestoppt. Foto: Ernst Mayer

    Mit 28:26 (14:16) unterlagen die VfL-Handballer bei der stark abstiegsgefährdeten HSG Lauf/Heroldsberg. Dabei gaben die Schützlinge von Stephan Hofmeister nach starkem Beginn noch vor der Halbzeit die Spielkontrolle ab und gerieten gleich nach der Pause in Rückstand. Danach blieb nur verzweifelter Kampf und arger Krampf. Sportlich gesehen wurde man dem überragenden Torwart der Spielgemeinschaft nicht Herr.

    VfL-Handballer unterliegen in Lauf/Heroldsberg trotz starkem Beginn und guter Vorbereitung

    Sandro Jooß hatte in der Woche einiges zu tun. Eine Spielvorbereitung auf die Franken ist nicht einfach. Während viele Teams in der Regionalliga auf bewährte Taktikmuster setzen, lassen sich die Schützlinge von Sebastian Wilfing immer wieder neue Varianten einfallen. Legendär ihr Heimsieg gegen HaSpO Bayreuth, als sie den vormaligen Meisterschaftsmitfavoriten mit dem „siebten Feldspieler“ erst zur Verzweiflung und schließlich in die Niederlage trieben.

    Auch gegen die Schwaben setzten die Franken auf diese Taktik als Auftaktvariante. Die gute Vorbereitung des VfL zahlte sich zunächst aus: Reihenweise wurde auf das verwaiste Heroldsberger Tor geworfen. Nach dem 5:6 überrannte der VfL seinen Gegner förmlich und baute den Vorsprung bis zur 14. Minute auf 5:11 aus. Alles gelang: Sascha Langhans parierte in dieser Phase sogar einen Siebenmeter. Die Rückraumspieler trafen nach Belieben, ein Gegenstoß folgte auf den nächsten. Es hätte für die abstiegsbedrohten Gastgeber noch schlimmer kommen können, doch ihr Torwart spielte sich erst leise, später fast unüberwindbar in den Vordergrund. Zunächst entschärfte er einige freie Würfe – ein Warnsignal, das die VfL-Spieler jedoch als bloßen Zufall abtaten. Die glücklichen Auswärtssiege der letzten Wochen und das Vertrauen, es am Ende schon richten zu können, wogen in falscher Sicherheit.

    Handball-Regionalliga: VfL verliert in Heroldsberg gegen die HSG

    Nachdem die Gastgeber auf sechs Feldspieler umgestellt hatten, lief es auch im Angriff deutlich besser. Nach dem 8:15 folgte ein Dreierpack von Feeser, Jens Schindler und Schneider. Die Günzburger mussten auf mehreren Positionen durchwechseln. Der anfängliche Temporausch war verflogen, das VfL-Spiel plätscherte dahin, während der HSG-Torwart weiterhin beste Einwurfmöglichkeiten vereitelte – inzwischen auch aus dem Rückraum. Nach einem Siebenmetertor von Gabriel Scholz zum 11:16 in der 27. Minute war nur noch Jens Schindler erfolgreich – gleich dreimal zum 14:16-Halbzeitstand. Ade, schöne Spielkontrolle. Das schwäbische Handballfest der ersten 20 Minuten war Geschichte – unwiderruflich. Das Momentum der Aufholjagd gehörte mit dem Gang in die Kabinen plötzlich den Hausherren. In der einen Kabine saßen begossene weinrote Pudel, in der anderen witterte man gegen 20 Uhr bereits Morgenluft.

    Mit aller Ruhe versuchte Trainer Hofmeister seine Mannschaft in der Halbzeit neu zu justieren. Doch es half nicht: Zweimal Schneider, einmal Hinkelmann – das Spiel war gedreht. In der 35. Minute traf Nicolai Jensen endlich wieder für die blass gewordenen Gäste zum 17:17. Doch wenig später der nächste Dreierpack: Wieder zweimal Schneider und einmal Hinkelmann – 20:18 für die HSG. Die einen trafen, die anderen scheiterten weiter am Torhüter. Eine Auszeit und weitere Wechsel folgten. Nun wurde verzweifelt gekämpft. Daniel Jäger glich zum 22:22 aus, später Nicolai Jensen zum 23:23. Der letzte Ausgleich zum 26:26 gelang in der 57. Minute Noah Heisch, der als Einziger wurflustig blieb und selbst aus spitzestem Winkel dem Torwart Grenzen aufzeigen konnte. Der Rest wirkte längst entmutigt. Selbst die zuletzt souveränen Entscheider Manuel Scholz und Nicolai Jensen griffen in der Schlussphase zu den falschen Mitteln.

    Und so kam es, wie es an diesem Tag wohl kommen musste – und einer guten Mannschaft nicht passieren sollte: Hinkelmann und Meier setzten die Schlusspunkte und sicherten der HSG zwei verdiente Punkte. Die 13:1-Siegesserie des VfL Günzburg ist beendet. Der Gegner war mental stärker.

    Torschützen VfL: Gabriel Scholz (5), Nicolai Jensen (4), David Pfetsch (3), Michael Jahn (3), Noah Heisch (3), Jonathan Cremer (3), Manuel Scholz (2), Beni Telalovic (1), Nico Schmidt (1), Daniel Jäger (1)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden