Während in der gesamten Handball-Regionalliga die Kader Jahr für Jahr starken Verwerfungen ausgesetzt sind, blieb es beim VfL Günzburg erfreulich ruhig. Man spürt bei den Heimspielen die Tradition, die dahinter steckt. Nicht nur das Mannschaftsinnere ist intakt, sondern auch die Vorbildfunktion für den Nachwuchs werden gelebt. Das schweißt zusammen.
Ein einziger Spieler, Alexander Jahn, muss berufsbedingt wegen vieler Abendtermine kürzertreten. Trotz etlicher Angebote bleibt er aber dem Verein als A-Jugendtrainer und Spieler der aufstrebenden Reservemannschaft erhalten. Aus der eigenen Jugend bekamen Joseph Stotz, Tino Jensen und der A-Jugendliche Luca Christl den Status eines Vertragsspielers für den Regionalligakader. Etliche andere A-Jugendliche werden in den Trainingsbetrieb der ersten Männermannschaft integriert werden. Der Günzburger Weg geht also nicht zu Ende. Gestärkt wird er durch das Engagement vieler aktueller und ehemaliger Regionalligaspieler im Jugendbereich und der Anschlussförderung der zweiten Mannschaft. Von den Ehemaligen leisten Pascal Buck und Raphael Groß bei der „Zweiten“ sowie Jakob Hermann bei der B-Jugend wertvolle Trainingsarbeit.
VfL Günzburg sichert Talente wie Erik Lieder und Robin Lorenz für eine starke Handball-Zukunft
Gesucht wurde vor allem ein Linkshänder. Seit einigen Jahren ist Noah Heisch der einzige. Fündig wurde man nun durch ein neu entwickeltes Scouting-System in der A-Jugend des TSV Friedberg. Mit Erik Lieder konnte ein Talent mit Perspektive verpflichtet werden. Leider riss sich der Noch-A-Jugendliche bei seinem Friedberger Abschlussturnier in Prag das Kreuzband. Es war erst ein riesiger Schreck. Positiv gedacht: Es könnte auch die Chance sein, den eigenen Körper auf die Anforderungen im höherklassigen Männerhandball vorzubereiten. Aber es wird bei ihm nun länger dauern – ungefähr bis zum Jahreswechsel. Über Spielpraxis in der A-Jugend und der BOL-Mannschaft des VfL kann er nun behutsamer als geplant an die neuen Herausforderungen herangeführt werden.
Vom Viertligisten aus Blaustein kommt mit Robin Lorenz ein wurfgewaltiger und im Kampf Mann gegen Mann dynamischer Rückraumspieler an die Günz. Auch er ist mit seinen 21 Jahren noch ein Youngster, allerdings gehörte er bei den Württembergern bereits zu den Leistungsträgern. Die Handballeinmaleins erlernte er bei der TSG Söflingen unter anderem bei Trainer Gabor Czako, später gehörte er beim TSV Blaustein zu jener A-Jugend, die auf Verbandsebene für Furore sorgte. Gerade im Rückraum ist der Sprung groß, dennoch erhielt er schon als A-Jugendlicher Spielanteile in der dortigen Baden-Württemberg-Regionalliga. Das auf Tempo ausgerichtete Günzburger Spielsystem dürfte die Stärken des schnellen Spielers noch besser zur Geltung bringen. Abteilungsleiter Martin Frey freut sich besonders über den Coup, weil der Rückraumallrounder von etlichen Vereinen, auch aus der dritten Liga, umworben war. Das Gesamtpaket: Wohnen in Ulm, Studieren in Biberach und Handball spielen in Günzburg passte für ihn am besten.
Damit verfügt der Verein für Leibesübungen erneut über einen starken Kader, mit dem man in der Saison 2025/2026 endlich mal wieder ganz oben mit angreifen möchte. Aktuell befinden sich die Spieler in einer verdienten vierwöchigen Handballpause, ehe es am 30.06. mit der Saisonvorbereitung endlich wieder losgeht. (AZ)
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