Die Kreisklinik Günzburg hat einen Ansturm erlebt wie wohl nie zuvor in den vergangenen vier Jahrzehnten. Die Menschen zog es wegen des Tages der offenen Tür ins Günzburger Krankenhaus. Geschätzt zwischen 7000 und 8000 Gäste hatten die Klinik in der Lindenallee am vergangenen Sonntag zum Ziel, schreiben die Kreiskliniken in einer Pressemitteilung.
Rund 50 Stationen waren für die Besucherinnen und Besucher aufgebaut, dazu gab es Führungen durch spezielle Bereiche, die Außenstehenden normalerweise verschlossen bleiben. Die meisten Stände waren ständig umlagert. Verschnaufpausen gab es für viele Klinik-Mitarbeitende selten oder gar nicht. Blaulichtorganisationen wie BRK, Malteser, Johanniter und die Feuerwehr bereicherten den Tag der offenen Tür ebenso wie Gesundheitspartner, die ihre Infostände meist im Untergeschoss aufgebaut hatten, oder die Strahlentherapie der Firma Radiolog, das MVZ und das Herzkatheterlabor.
Kreisklinik Günzburg begeistert 7000 Gäste beim Tag der offenen Tür
Über die Resonanz aus der Bevölkerung freute sich der Vorstand der Kreiskliniken, Robert Wieland. Offenbar hatte die Klinik Günzburg mit einem Tag der offenen Tür Nachholbedarf. Der vorherige lag 15 Jahre zurück. An die Gäste gerichtet, nannte er während der Begrüßung in der Eingangshalle die Zahl 41.000. Denn in etwa so viele stationäre und ambulante Patienten werden jährlich in Günzburg behandelt. „Das entspricht einem knappen Drittel der Bevölkerung des Landkreises Günzburg.“
Wieland dankte dem Landrat, dem Verwaltungsrat der Kreiskliniken und dem Kreistag. Politisch Verantwortliche und die entsprechenden Gremien stünden zu ihren Kreiskliniken. Das gebe den Mitarbeitern Sicherheit – in Krankenhäusern übrigens, die wegen ihrer Rechtsform anders als etwa eine gemeinnützige GmbH nicht insolvenzfähig seien. Das bedeute freilich nicht, ökonomisch leichtfertig zu agieren. Das Gegenteil sei der Fall.
Große Resonanz auf den Tag der offenen Tür in der Kreisklinik Günzburg
Hans Reichhart senior sagte in seiner Funktion als stellvertretender Vorsitzender des Klinik-Verwaltungsrates: „Wir stehen zu diesen Kliniken und setzen jetzt und in Zukunft alles daran, sie in kommunaler Hand zu behalten.“ Die beste medizinische Versorgung für die Region sei das Ziel. Das zeige sich in einem Krankenhaus-Gebäude, aber noch stärker in dem Geist, der in diesem Gebäude herrsche. Und da sieht Reichhart keinerlei Probleme. Wichtig ist ihm die Bereitschaft zur Veränderung in dieser schnelllebigen Zeit. „Ohne Veränderung werden wir nicht bestehen können.“
Der Günzburger Oberbürgermeister Gerhard Jauernig sagte in seinem Grußwort: „Wir können gar nicht genug dafür danken, dass es diese Einrichtung gibt.“ Wer sich überlege, wohin er seinen Lebensmittelpunkt verlagere, mache dies häufig an einer guten Erreichbarkeit, am Bildungs- und medizinischen Angebot fest. Mit den Unikliniken Ulm und Augsburg, dem Bezirkskrankenhaus und den Kreiskliniken könnten die Menschen in Günzburg und Umgebung sich auf eine hervorragende Gesundheitsversorgung verlassen. Dies müsse – gerade auch für ländliche Regionen – dem Staat etwas wert sein, forderte er aus Berlin und München tatkräftige finanzielle Unterstützung.
Seine Wertschätzung für das Klinikpersonal zeigte der Günzburger Unternehmer Ferdinand Munk auf eindrucksvolle Weise. Er setzt sich maßgeblich für einen Kommunikations- und Erholungspavillon für die Belegschaft ein. Am Sonntag wurde enthüllt, wie das Projekt einmal aussehen soll und wie sich bei der Finanzierung alle einbringen können. (AZ)
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