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Zahlen für saubere Toiletten: Was Günzburgs Bürger denken

Landkreis Günzburg

Bezahlen für den Toilettengang: Die Sauberkeit ist für viele entscheidend

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    Das Klo soll sauber sein, behindertengerecht und am besten einen Wickeltisch haben: Aber wie viel sind die Bürgerinnen und Bürger bereit, dafür zu bezahlen?
    Das Klo soll sauber sein, behindertengerecht und am besten einen Wickeltisch haben: Aber wie viel sind die Bürgerinnen und Bürger bereit, dafür zu bezahlen? Foto: picture alliance, dpa (Symbolbild)

    Die Stadt Günzburg will am Stadtgarten eine neue öffentliche Toilette bauen. Die Nutzung soll künftig Geld kosten. Das finden die meisten Bürgerinnen und Bürger in Ordnung, wie die Rückmeldungen auf unsere aktuelle Frage der Woche belegen. Wir wollten wissen, ob die Leserinnen und Leser bereit sind, für den Toilettengang zu zahlen. Und wenn ja, wie viel? Eine Abstimmung auf Instagram zeigt ein knappes Ergebnis: 52 Personen nahmen an der Umfrage teil. Insgesamt 58 Prozent von ihnen sind bereit, für den WC-Besuch zu zahlen. 42 Prozent ist die Nutzung einer öffentlichen Toilette kein Geld wert.

    Mangelnde Sauberkeit der öffentlichen Toiletten am Bürgermeister-Landmann-Platz und am Bahnhof

    Die Leserinnen und Leser begründen ihre Antworten unterschiedlich. In vielen Kommentaren macht sich Unmut breit über die Hygiene und Sauberkeit auf den bereits bestehenden Toiletten. Heinrich Bierling wohnt in Günzburg. Er nutzt regelmäßig die öffentliche Toilette am Bürgermeister-Landmann-Platz. Sie ist seiner Ansicht nach „nicht selten in furchtbarem Zustand“. Gerade deshalb wäre er bereit, einen Obolus von einem Euro für ein „hygienisch und optisch“ einwandfreies Klo zu zahlen. Ein Dorn im Auge vieler Nutzerinnen und Nutzer ist auch das WC am Bahnhof. Eine Frau beschreibt es als „widerlich“ und als „Katastrophe für die Stadt Günzburg“. Allerdings wird diese Toilette von der Bahn und nicht von der Stadt Günzburg unterhalten.

    Alexandra Rentsch hat einen Vorschlag: Warum nicht die Cafés und Restaurants in der Innenstadt fragen, ob sie bereit wären, Nichtgäste für einen Euro auf ihre Toilette zu lassen. „Das wäre doch was, oder?“, fragt sie. In Günzburg und Krumbach gibt es dieses Konzept bereits: Im Rahmen des Projektes „Nette Toilette“ dürfen in teilnehmenden Lokalen und öffentlichen Einrichtungen die vorhandenen WCs genutzt werden.

    Gerade für ältere Bürger sind zugängliche WCs wichtig – Und auch für Touristen müsste es mehr öffentliche Toiletten geben

    Leser Manfred Schlund befürwortet den Bau öffentlicher Toiletten. Gerade für die immer älter werdende Bevölkerung sei das unerlässlich. Er sagt: „Eine Nutzungsgebühr von einem Euro wird aus meiner Sicht akzeptiert werden und ist in anderen Ländern üblich.“ Karin Schneider aus Gundremmingen geht noch einen Schritt weiter: Sie wäre bereit, bis zu zwei Euro für ein sauberes Klo hinzulegen. „Man denke auch an die vielen Touristen, die bei ihren Urlauben dann diese Örtchen aufsuchen können“, betont sie. Gleichzeitig erinnert sie an die Städte und Kommunen, die „dauerhaft Ausgaben für Instandhaltungen“ haben. Damit begründet auch die Stadt Günzburg ihre Entscheidung, künftig einen niedrigen Betrag für den WC-Besuch zu verlangen. Aufgrund von Vandalismus müsse sie immer wieder Geld für die Sanierung ihrer öffentlich zugänglichen, kostenlosen Toilette in die Hand nehmen.

    Wenn ein solcher "Nette Toilette"-Aufkleber am Eingang eines Lokals zu sehen ist, steht das WC auch Passanten offen.
    Wenn ein solcher "Nette Toilette"-Aufkleber am Eingang eines Lokals zu sehen ist, steht das WC auch Passanten offen. Foto: Wolfgang Widemann (Symbolbild)

    Der WC-Besuch darf etwas kosten, muss aber auch für Menschen mit einer Behinderung möglich sein

    Längst Alltag ist das Bezahlen für das Bedürfnis an den meisten Autobahnraststätten, betont Thomas Burghart. Eine Nutzerin auf Facebook bringt einen anderen Punkt ins Spiel: Sie wünscht sich neben einer sauberen Toilette auch eine, die behindertengerecht ist und einen Wickeltisch hat. Ist das der Fall, würde sie zwischen 50 Cent und einem Euro dafür zahlen. Klaudia Schneider hingegen appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen: Würde sich jeder auf einer öffentlichen Toilette genau so verhalten wie zu Hause, gäbe es vermutlich weniger Probleme. Jeder müsste seinen Beitrag leisten, damit das WC sauber bleibt. Ein Mann dagegen schreibt auf Facebook unter unserer Frage der Woche ganz platt: „Der gute alte Busch tut es auch.“ (AZ)

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