Als das Illertal gegen "den Sender" auf die Barrikaden ging
Im Jahr 1968 verhinderten Bürger den Bau einer Großsenderanlage der Bundespost. Ein Rückblick.
„Lasst uns in Ruhe“, „Wir wollen keinen Großsender“, „Kommt der Sender her, gibt’s keinen Zuzug mehr“: Botschaften aus dem Jahr 1968, als das Illertal in Aufruhr war. Grund waren Pläne der Bundespost, im Illertal eine große Senderanlage für die Deutsche Welle zu bauen. Aus der Bevölkerung gab es massiven Widerstand, der im März 1968 in einer Demonstration auf dem Dettinger Sportplatz gipfelte. Mehr als tausend Illertaler waren gekommen, Hunderte Transparente sprachen eine klare Sprache. Die Bundespost gab ein halbes Jahr später ihre Pläne auf.
Sie hatte zwei Sendekomplexe geplant, die vier Kilometer auseinanderliegen und je 90 Hektar Gelände beanspruchen sollten. Zu jedem Komplex gehörten ein Betriebsgebäude sowie drei 1,5 Kilometer lange und 200 Meter breite Antennenstraßen, in denen jeweils 96 Gittertürme und Masten mit einer Höhe bis zu 125 Meter Höhe hätten entstehen sollen. Knapp 180 Millionen D-Mark wollte sich die Bundespost das Projekt kosten lassen, um mit der Deutschen Welle täglich Nachrichten in 28 Sprachen für die ganze Welt zu verbreiten. Einer, der die Aufregung Ende der 1960er-Jahre miterlebte, ist Franz Lang. Der Dettinger war als 18-Jähriger bei der Demonstration auf dem Sportplatz dabei und erinnert sich gut an den „gewaltigen Wirbel“, den die Senderanlage im Illertal ausgelöst hatte. „Für uns war das wirklich eine Bedrohung“, erzählt Lang, der heute das Dorfmuseum in Dettingen leitet.
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