
Kunst und Kitsch sind seine Welt: Ein Trödler erzählt

Plus Wolfgang Schütz führt mit seiner Frau „Sylvia’s Flohmarktstadel“ in Babenhausen. Er hat etliche Anekdoten parat. Etwa über skurrile Funde in fremden Wohnungen und Überraschungseier.
Die Leute sagen: „Der Trödler kommt“. Man erkennt ihn auch schnell, den Trödler, schließlich prangt schon auf dem Lieferwagen ein Bild von ihm. Mittlerweile ist der Bart zwar weißer und die Ähnlichkeit zum Weihnachtsmann größer geworden, aber nach wie vor liegt ihm dieselbe Sache am Herzen: „Altes Zeug, das fasziniert mich.“ Wolfgang Schütz betreibt mit seiner Frau Sylvia den Flohmarktstadel in Babenhausen. Dort hat sich in den 25 Jahren, in denen die beiden nun in der Marktgemeinde ansässig sind, eine ganze Menge angesammelt. „Eine Stückzahl kann ich wirklich nicht nennen“, sagt der 65-Jährige. „Ich habe eine Lagerfläche mit so 1200 Quadratmetern. Und die ist gut gefüllt.“ Ebenso sein Schatz an kuriosen Anekdoten.
Kann etwas alt riechen? Wenn ja, dann trifft das wohl auf den Laden an der Ulmer Straße zu. Ein leerer Vogelkäfig steht darin, fünf Puppen sitzen in einem Koffer, die Uhren zeigen alle unterschiedliche Zeiten an. Der „junge Nazarener“ da an der Wand, sagt Schütz und deutet auf eine geschnitzte Figur am Kreuz, sei um 1780 herum entstanden. Der Eckschrank dort drüben – wieder ein Fingerzeig – um 1830. Aber nun ja, es sei schwer geworden, diese Dinge zu verkaufen. „Das Klientel für Möbel, aus der Gründerzeit, der Biedermeierzeit, das ist nicht mehr, wie es mal war. Das ist ’ne Generationensache“, sagt Schütz und seine Herkunft aus dem Berliner Raum ist ihm anzuhören. „Was jetzt aktuell ist, sind die 70er Jahre. Das reißen’se dir aus den Händen.“ Aber diese Dinge seien nun mal nicht seins. Und diese Dinge sind es auch nicht, die er aus fremden Wohnungen mitnimmt.
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