
Kammermusik, die aus dem Rahmen fällt

Linus Roth und Vanessa Benelli Mosell machen auf ihrer Tournee auch in Illertissen Station. Ihr Programm mit neuerer Musik überrascht, gefällt aber auch
Je später der Abend, desto mehr staunten die Gäste über die gebotene Kammermusik im Barocksaal in Illertissen, die zunehmend aus dem Rahmen zu fallen schien. Als Letztes drehte Linus Roth den Wirbel der G-Saite seiner Stradivari langsam nach unten, um einhergehend zum finalen Bogenstrich den Schlusston noch regelrecht absterben zu lassen. Es handelte es sich um „Stille Nacht, heilige Nacht“, allerdings in der verfremdeten Version von Alfred Schnittke, 1978 für Gidon Kremer zu Weihnachten komponiert. Das war die ungewöhnliche Zugabe auf ein so erstaunliches wie virtuoses Konzert von Linus Roth und Vanessa Benelli Mosell, zu der trotz anhaltendem Applaus keine weitere gepasst hätte.
Beide sind bühnenfüllende Solisten, wie neben ihrem harmonierenden Zusammenspiel brillant zu hören war. Linus Roth hatte die Sonate Nr. 3 „Ballade“ des in der Tradition großer Violinkomponisten stehenden Belgiers Eugène Ysaye ausgewählt und dabei wie selbstverständlich komplizierteste Grifftechniken angewandt. In scheinbarer Rastlosigkeit griff er in langen Bogenstrichen und effektvollen Doppelgriffen das ganze Klangspektrum der Violine ab.
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