Autor: Blindes Vertrauen in die Natur

VonCarmen Dörfler

Warum eine Finnin in Zaiertshofen ein Buch schreibt

Kettershausen-Zaiertshofen Ganz entspannt sitzt die Finnin Jonna Mononen auf der Terrasse ihrer Hütte auf dem Ferien- und Kräuterlandhof Zaiertshofen und lässt sich von der Sonne, den Geräuschen und Düften um sie herum für ihr neues Buch inspirieren. Den schönen Ausblick über die Blumenwiese kann die 34-Jährige jedoch nicht genießen, denn sie ist von Geburt an blind. Doch die Autorin, die in Berlin lebt, liebt Natur und Tiere. Deshalb ist sie mit ihrem Freund Christian Heynke nach Bayern gekommen. „Im Internet habe ich nach Möglichkeiten, auf einem Hof zu leben, gesucht. Eine Freundin hat mir dann ‚WWOOF‘ vorgeschlagen.“ sagt sie der Illertisser Zeitung.

Das Programm bietet Freiwilligen die Möglichkeit, mietfrei auf einem Bauernhof zu wohnen. Im Gegenzug helfen sie bei den Hofarbeiten. So sind sie jetzt in Zaiertshofen gelandet, und während ihr Freund Zäune baut oder Beete bepflanzt, schreibt sie ihren ersten „ernst zu nehmenden Roman“, wie sie selbst sagt. Schon als Kind hat sie gerne Geschichten erzählt und auch an einigen Schreibwettbewerben erfolgreich teilgenommen. Sogar eines ihrer Märchen ist veröffentlicht worden. Ihre Blindheit hat die lebenslustige Frau noch nie aufgehalten: „Ich war schon immer rebellisch. Vor 20 Jahren wollte ich dann unbedingt nach Deutschland. Also habe ich angefangen, Deutsch zu lernen“, erzählt sie. Obwohl Freunde und Familie ihr davon abrieten, lernte sie die Sprache. Jetzt merkt man nur noch am leichten Akzent, dass Jonna nicht hier geboren ist.

Illertissen