Von Salben und Folter
Autorin Silvia Stolzenburg liest aus ihrem neu erschienenen, historischen Roman
Still sitzen sie auf ihren Stühlen, die Augen nach vorne gerichtet und darum bemüht, kein störendes Geräusch zu verursachen. Jedes einzelne Wort, das Autorin Silvia Stolzenburg aus ihrem Buch vorliest, möchten die etwa 20 Zuhörer, die am Donnerstagabend im Kompetenzzentrum der Sparkasse Platz genommen haben, verstehen.
„Die Salbenmacherin und der Bettelknabe“ lautet der Titel ihrer zwölften Buchveröffentlichung und spielt im späten Mittelalter des beginnenden 15. Jahrhunderts. Schauplatz ist Nürnberg, dessen damalige Zustände Stolzenburg mit beeindruckender Authentizität beschreibt. 600 Jahre zurück in der Zeit, sitzen die Zuhörer, zumindest in Gedanken, vor den Stadtmauern der Reichsstadt. Vor ihrem geistigen Auge sehen sie Stolzenburgs Protagonisten durch die Gassen schreiten und vor Wagenkarren ausweichen. Die Person des elfjährigen Waisen Jona bettelt, hungert und wird verprügelt. Außer ihm steht die aus dem Orient stammende Salbenmacherin Olivera im Zentrum der Handlung. Während die Autorin mit eindrucksvoller Erzählstimme die tragische Geschichte des Betteljungen vorliest, erinnern Stellen, wie „der Pfeil, der ihn mitten ins Herz traf“, an die düstere Zeit des Mittelalters. An eine Epoche, die nicht nur Historiker mit Folter und der Dogmatik der kirchlichen Inquisition verbinden.
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