Csardas, Marsch und Jazz lassen Publikum jubeln
Vöhringen Das war ein Konzertabend, wie man ihn nicht jeden Tag erlebt. Das Gebirgsmusikkorps aus Garmisch-Partenkirchen zog buchstäblich alle Register, zeigte sich in allen Musikrichtungen zu Hause und präsentierte sich mit einem Programm der Extraklasse. Dirigent Hauptmann Christian Prchal war nicht nur Dirigent, der mit sparsamer, aber exakter Gestik das Orchester führte, sondern erwies sich auch als perfekter Entertainer, der seine witzigen Pointen genau zu setzen wusste. Als dann zum Schluss in geschlossener Formation "Mir san die Kaiserjager" geschmettert wurde, wollte der Beifall nicht enden.
Die Stadtkapelle Vöhringen war Gastgeber. Und wieder einmal mehr hatte sie den Abend im Rahmen der Open-Air-Reihe "Summer in the City" dem Leserhilfswerk unserer Zeitung - der Kartei der Not - gewidmet. Eigentlich sollte es ja eine Outdoor-Veranstaltung geben. Aber dann wurde es ein Indoorkonzert, weil man sich mit Blickrichtung Himmel um 17 Uhr entschloss, das Konzert in den Saal des Wolfgang-Eychmüller-Hauses zu verlegen.
Was das Gebirgsmusikkorps so einmalig macht, ist die emotionale Wirkung, die von den Musikern ausgeht. Was sie auch spielen - und ihr Spektrum ist breit angelegt - sie sind mit einem Engagement bei der Sache, als wäre es eine Premiere. Auch wenn sie seit Wochen mit dieser Programmfolge auf Tour sind, so gibt es keine Ermüdungserscheinungen. Rund 50 Musiker sitzen auf dem Podium, jeder für sich könnte als Solist agieren. Doch langjähriges Zusammenspiel hat sie zu einem homogenen Klangkörper gemacht. Die Einsätze kommen punktgenau, wirkungsvolle Crescendi setzen Akzente, ebenso markieren Accelerandi wirkungsvolle Finale. "Einen Sturzflug durch Europa" nennt Christian Prchal die Melodienfolge des Abends. Der Bogen ist weit gespannt. Das Musikkorps als sinfonisches Blasorchester lässt Klangwelten aufblühen. "Puszta" (um nur ein Beispiel zu nennen) von Jan van der Roost ist eine Suite mit temperamentvollen Presto-Passagen, ist im Mittelteil getragen von gefühlvollem Melos, um dann rhythmisch prägnant in einem Csardas zu enden. "Euradetzky" nannte Johann Strauß (Vater) eine witzig-spritzige Komposition. Da geht es wie im Jet über einige Länder hinweg. Ein bisschen Holland, ein bisschen Spanien, ein bisschen Wüste, das ist der Augenblick für das dunkle Blech. Richtig schön! Aber auch "Udo Jürgens live" findet seine Liebhaber. "Robin Hood" ist wieder mehr der konzertanten Blasmusik zuzuordnen, Romantik wechselt mit Dramatik. Von Bayern nach Tirol - dabei kommen auch Alphörner zum Einsatz - macht Lust auf Urlaub. Big Band Sound und Jazz sind eine klingende Visitenkarte eines vielseitigen Orchesters. Als Zugabe erklatschen sich die Zuhörer den Bayerischen Defiliermarsch. Aber mit dem gesungenen Marsch "Mir san die Kaiserjager" setzt das Gebirgsmusikkorps noch eins drauf, sehr zum Vergnügen der zahlreichen Zuhörer. Stefan Halle, Vorsitzender der Stadtkapelle, dankt den Musikern und dem Publikum, das seine Freude über das Konzert mit lang anhaltendem Beifall kundtut.
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