Die nächste Generation Wald wächst heran
Plus Trockene Sommer machen Nadelbäumen zu schaffen – und erfreuen Schädlinge. Auf Flächen im Unterallgäu wird deshalb der Waldumbau praktiziert.
Trockene Sommer und große Hitze setzen der Fichte zu. Aufgrund von Wassermangel kann der Nadelbaum dann nicht den Borkenkäfer abwehren. Ganze Waldflächen können absterben und Käferholz findet auf dem Holzmarkt keinen Absatz mehr. Um den Wald für die Zukunft stabil und dadurch ökonomisch sowie ökologisch wertvoll zu machen „kommt es auf die Mischung an“, sagte Rainer Nützel bei einem Pressegespräch in Breitenbrunn. Der Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Mindelheim erläuterte zusammen mit dem Revierleiter von Oberschönegg, Stephan Kreuzer, das Konzept „Initiative Zukunftswald Bayern“. Im Rahmen dieser Initiative ist im Forstrevier Oberschönegg ein Netz von „Beispielflächen Waldumbau“ entstanden. Eine dieser Beispielflächen wurde vor Ort vorgestellt. Hier kann man sehen, wie in Richtung klimastabiler Waldumbau vorgegangen werden kann. Was die Niederschläge anbelangt, sei das Unterallgäu noch „eine Insel der Seligen“, sagte Nützel. Und auch, wenn dieser Sommer heuer mal „so was von normal ist“ – der Klimawandel würde auch hier in Zukunft die Bedingungen für die Fichte verschlechtern. Denn der Fichte mit ihren flachen Wurzeln geht bei Regenmangel relativ schnell das Wasser aus. Durch diesen Trockenstress ist die Harzproduktion als natürliche Abwehr der Bäume gegen Eindringlinge wie den Borkenkäfer lahmgelegt.
Im Unterallgäu besteht laut Nützel der Wald zu 70 Prozent aus Nadelbäumen. Der meisten davon sind Fichten. Nach wie vor habe der Baum bei Waldbesitzern einen „hohen Stellenwert“. Denn der Fichtenbestand verjünge sich meist ohne Zutun von selbst, der Baum sei in seiner Jugend unkompliziert und wachse relativ schnell. Nach 80 bis 100 Jahren sei eine Fichte groß genug zum Fällen. Bei einer Buche etwa seien dies rund 130 Jahre, erläuterte Nützel. „Waldbesitzer können es sich meist ohne Fichte nicht vorstellen“, sagte Stephan Kreuzer. Auch bestehe eine Hemmschwelle, nachwachsende Fichten einfach wegzuschneiden. Doch wer auch zukünftig ausschließlich auf Fichten setze, gehe „ein Betriebsrisiko“ ein, erklärt er weiter. Dies stehe auch vor der grundlegenden Frage, ob eine heute kleine Fichte aufgrund des Klimawandels überhaupt noch ein großer, vielleicht 100-jähriger Baum werden kann. Generelles Ziel in Beratungsgesprächen sei es, den Waldbesitzern zunächst klarzumachen, dass sie auf Fichten nicht gänzlich verzichten müssen, dass „Fichte plus“ gelten und so das Risiko gemindert werden könne, erklärte Nützel.
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