Ein Dorfschmied vom alten Schlag
Franz Kapfer aus Pfaffenhofen hat noch die traditionelle Handwerksausbildung gemacht. Wenn der 59-Jährige einmal den Hammer an den Nagel hängt, geht eine Ära zu Ende.
Franz Kapfer zieht eine gelb-rot glühende Eisenstange aus dem Feuer, legt sie auf einen Amboss. Dann greift er zum Hammer und formt das Metall mit präzisen Schlägen. Der Knall hallt in der Werkstatt wider. Seit dem Jahr 1850 drängt das metallische Geräusch aus der Schmiede an der Volkertshofer Straße heraus. Doch schon bald könnte es für immer verstummen. Nach vier Generationen wird der Pfaffenhofer der Letzte sein, der den Hammer auf den Amboss sausen lässt. Die Begeisterung für das Schmiedehandwerk konnte Kapfer nicht an seine zwei Söhne weitergeben.
Eine Ortschaft ohne Schmied? Das war bis vor 50 Jahren noch unvorstellbar. Wer hätte die Sensen gedengelt, mit denen die Landwirte das Getreide gemäht haben? Und wer die Pferde beschlagen? Doch selbstständige Schmiedemeister, die von ihrer Arbeit leben können, gibt es heutzutage nur noch selten. Das liegt mitunter an der veränderten Ausbildungslage. Seit 1989 kann der Beruf des Schmieds nicht mehr erlernt werden. Das Handwerk wurde damals in den Ausbildungsberuf der Metallbauer integriert. „Ein Schmied, der mit Hammer und Meißel arbeitet und eine Esse besitzt, ist heutzutage ganz selten“, weiß Richard Meissle, Obermeister der Metall-Innung Neu-Ulm. Ähnlich wie der Schneider oder der Schreiner – die früher in jedem Dorf vertreten waren – sterbe das Schmiedehandwerk aus. Lediglich der Hufschmied könne heute noch gut von seiner Arbeit leben, sagt Meissle.
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