Ein Unternehmer gibt 100.000 Bienen eine neue Heimat
Plus Joachim Lang siedelt in Unteregg mit Unterstützung einer Weißenhorner Firma zwei Bienenvölker an. Er weiß schon, was er mit dem Honig machen will.
Imker Sven Ticks zieht vorsichtig einen Rahmen aus dem Bienenstock, um die fleißigen Insekten bei der Arbeit zu zeigen. Rund 100.000 Bienen sollen sich auf der Wiese von Joachim Lang im Roggenburger Ortsteil Unteregg heimisch fühlen. Ticks kann Entwarnung geben: „Wenn sich die Tiere nicht bedroht fühlen, stechen sie auch nicht zu.“ Tatsächlich sind die Bienen, scheinbar unbeirrt von den Zuschauern, damit beschäftigt, ihren wertvollen Saft herzustellen.
Weniger entspannt wirkt Frank Schuster von der Firma Beefuture aus Weißenhorn, wenn es um das Bienensterben geht. „Das Aussterben der Bienen hätte fatale Auswirkungen auf das ökologische Gleichgewicht unserer Erde“, sagt er. Als Hauptgründe dafür, dass es Bienen momentan schwer haben, nennt Schuster die verbreiteten Monokulturen der Landwirtschaft, Schädlinge wie die Varroamilbe und Pestizide, die rücksichtlos versprüht würden. Fachleute schätzen den Rückgang der deutschen Bienenbestände in den vergangenen 40 Jahren von etwa zwei Millionen auf aktuell nur noch 800.000 Völker. Für die preiswerten Honigangebote im Supermarkt hat Schuster nur ein Achselzucken übrig: „Zu 80 Prozent kommt dieser Honig aus dem Ausland und muss aus hygienischen Gründen stark erhitzt werden.“ Die Folge sei, dass die wertvolle Flüssigkeit zwar gut und süß schmecke, aber tatsächlich nicht mehr als dickflüssiges Zuckerwasser sei.
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