Einst Geflüchteter, heute ehrenamtlicher Richter
Plus Assad Wardak floh 1980 aus Afghanistan nach Deutschland. Nun ist der Babenhauser als ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht tätig. Über einen bemerkenswerten Lebensweg.
Assad Wardak ist ein spontaner Mensch. Ist er von etwas überzeugt, muss er nicht lange grübeln, um zu sagen: Das mach ich. Oder eben: Das mach ich nicht. Erstere Antwort gab der Babenhauser auf die Frage, ob er es sich vorstellen könne, ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht in Augsburg zu werden. Es reizt den 65-Jährigen, Einblicke in die Justiz zu erhalten, die Prinzipien der Rechtsstaatlichkeit zu ergründen. Das Thema Asyl interessiert ihn dabei besonders. Das hat mit seiner eigenen Biografie zu tun: Assadullah Wardak, so sein voller Name, ist 1980 aus Afghanistan geflohen.
Er, ein ehrenamtlicher Richter in Deutschland? Daran hätte der junge Assad Wardak wohl im Leben nicht gedacht. Lange erschien ihm seine Zukunft ungewiss. 1978 hatten afghanische Kommunisten durch einen Staatsstreich die Macht in seinem Heimatland ergriffen, was in Aufstände mündete. 1979 marschierte die Sowjetunion ein. Als Gegner des Kommunismus habe er im Widerstand gelebt, es sei eine schwierige Zeit gewesen. „Die haben offen gesagt: Entweder bist du Freund oder Feind“, erinnert sich Wardak. Als er keine Perspektive mehr sah, brach er sein Studium der Biochemie ab und flüchtete nach Pakistan. Von dort aus flog er über Paris nach Frankfurt. Seine Familie blieb in Afghanistan, in einem Land, das in den Jahren danach noch viel Leid erfahren sollte.
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