Er spielt nur nach Gehör: Über die Arbeit eines Orgelbauers
Plus Stefan Heiß ist ein gefragter Orgelbauer. Von seiner Werkstatt in Vöhringen aus ist er in ganz Europa unterwegs. Er war auch schon einmal an Weihnachten in Rom im Einsatz.
Die Orgel gilt als die Königin der Instrumente. Ihre klangliche Vielfalt ist groß. Sie zu bauen, erfordert handwerkliches Geschick gepaart mit Kunstfertigkeit, ein gut geschultes Gehör und vor allem Geduld. Diese Talente besitzt der gebürtige Illerberger Stefan Heiß. Er hat sich im Vöhringer Süden eine Werkstatt aufgebaut, die seit 2002 besteht. Auch in Füssen gibt es eine Niederlassung. Dass er in Sachen Orgelbau und Reparaturen in ganz Europa unterwegs ist, freut ihn zwar, er trägt diese Tatsache aber nicht wie ein Aushängeschild vor sich her. In Spanien, England, auf den Kanarischen Inseln, in Tschechien, Österreich und in der Schweiz war er unterwegs. Aber am schönsten war es in Italien. Ein Weihnachtsfest erlebte er in Rom – und schwärmt noch heute davon.
Es war ein guter Freund, der ihn um Hilfe gebeten hatte. Pater Timotheus aus Wullenstetten wusste, dass die Orgel der Kirche Sant’Anselmo in Rom, nicht weit vom Petersdom entfernt, dringend repariert werden musste. Wenn das nicht geschah, hätte das Collegio Sant’Anselmo das Fest Christi Geburt ohne Orgelklang feiern müssen. Also machte sich Stefan Heiß im Flieger auf den Weg nach Rom, ein Notfallköfferchen im Gepäck. Vor Ort erkannte er schnell, dass die handwerklichen Utensilien, die er mitgenommen hatte, nicht ausreichten. Er flog zurück, packte sein Auto voll mit Handwerkszeug und fuhr nach Rom. Heiß stand unter Zeitdruck: Bis Weihnachten sollte die Orgel schließlich wieder bespielbar sein. Er legte Nachtschichten ein – und schaffte es. Am Heiligen Abend erfüllte festlicher Orgelklang das Gotteshaus. Aber nach Hause zurückzukehren, das war zeitlich nicht mehr möglich. Also blieb er in Rom. „Es war ein wunderbares Weihnachten“, erinnert er sich.
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