Illertissen Auf Einladung des Freundeskreises Illertissen-Elbogen befindet sich im Foyer der Sparkasse Illertissen eine Wanderausstellung zum Leben und Werk des tschechischen Journalisten und Autors Karel Capek. Martina Spodareva vom „Deutsch-tschechischen Kulturverein Klic“ aus Ulm stellte Schriftsteller und Werk vor, Silke Knaepper und Bernd Weltin lasen aus dem Werk.
Karel Capek wurde 1890 in Malé Svatonovice als Sohn eines Landarztes geboren. Er besuchte das Gymnasium, studierte Philosophie in Prag, aber auch in Berlin und Frankreich und promovierte 1915. Capek arbeitete hauptsächlich als Journalist, daneben schrieb er Romane, Erzählungen, Märchen, arbeitete als Dramaturg und Regisseur am Theater in den Weinbergen in Prag. Er gehörte dem tschechischen PEN-Klub an. Auf Capeks Bruder Josef geht das heutige Wort Roboter im Sinne von mühseliger Arbeit zurück, welches erstmals 1920 in Karels Schauspiel R.U.R. (Rossums Universal-Robots) auftauchte. Karel Capek widmete sich realistischer und utopischer Literatur, er zählt zu den wichtigsten tschechischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts.
Politisch stand er faschistischen wie kommunistischen Strömungen kritisch gegenüber und er galt als warnende Stimme vor kommenden Katastrophen. 1938 starb er an einer Lungenentzündung in Prag.
Literarische Kostproben des hierzulande nicht sehr bekannten Autors brachten Silke Knaepper und Bernd Weltin höchst amüsant zu Gehör. Die Zuhörer erfuhren Capeks Version einer Don-Juan-Geschichte, aber auch am Beispiel eines Autounfalls, wie Ereignisse in unterschiedlichen Wahrnehmungen aussehen können. Für die rund 20 Zuschauer war’s eine Bereicherung in Sachen böhmischer Kultur.
Sparkassensaal, Sa., 28. Mai, 19.30 Uhr, Film „Krakatit“, Untertitel deutsch
Deutsch-tschechischer Kulturverein
im Internet unter www.kliculm.de