Schwaben brennt
Nicht nur Schotten, Iren und Amerikaner können Whisky destillieren, auch im Illertal wird „Wasser des Lebens“ hergestellt. Schwer im Kommen bei den Trendgetränken ist Gin. Der aus Babenhausen ist sogar prämiert worden
Am Anfang war der Kopfschmerz. Roland Feller hatte bei einer Verkostung in München einige edle Whiskys probiert und am nächsten Tag eine unerwünschte Erinnerung zurückbehalten. „Da trinkt man diesen superteuren Whisky, und dann hat man hinterher trotzdem Kopfweh. Damals habe ich den Entschluss gefasst, das besser zu machen“, erzählt er. Wie es geht, wusste er natürlich, und die nötige moderne Anlage hat er auch, denn die Brennerei Feller in Regglisweiler stellt schon in vierter Generation allerlei Hochgeistiges her. Er füllt vor allem Flüssiges aus Obst in die Flaschen, doch mittlerweile ist sein Whisky durch Mundpropaganda zum Selbstläufer geworden.
Künftig will er noch viel mehr von dem Trunk brennen, der gemeinhin als Fachgebiet, vor allem von Schotten, Iren oder Amerikanern angesehen wird. Doch das ist eigentlich schon lange vorbei. Auch in anderen Weltgegenden kreieren Brennereien ihre eigene Variante dieser uralten Spirituose, die irgendwann vermutlich im frühen Mittelalter in Irland oder Schottland ihren Ursprung hatte. In Deutschland sind bereits 108 Brennereien bekannt, die ebenfalls Whisky herstellen, meist in kleinen Mengen. Vor allem das Schwabenland tut sich in dieser Kunst hervor. Allein in Baden-Württemberg soll es rund 50 Produzenten geben, etliche davon auf der Alb. Ob das mit einer gewissen Geistesverwandtschaft zwischen diesen bekannt sparsamen Volksstämmen zu tun hat, sei dahingestellt. Jedenfalls fehlt es dem Ländle-Destillat nicht an Feuer, dafür aber am Rauch: Heimische Sorten kommen ohne das charakteristische Kokelaroma aus, das so vielen Marken aus dem Land des großen Karos eigen ist. So erklärt denn Roland Feller: „Die Schotten mögen es torfig, rauchig, aber wir mögen es fruchtig und leicht.“
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