Großer Literaturkritiker mit Wurzeln in Illertissen
Plus Wilfried Schoeller wuchs in der Region auf und machte Karriere als Autor. Der Kritiker starb Anfang des Jahres in Berlin. Ein Auftritt in der Region bleibt von ihm besonders im Gedächtnis.
Mit dem Abizeugnis des Kollegs der Schulbrüder Illertissen in der Tasche hat Wilfried F. Schoeller in München studieren und als Literaturkritiker bald vielseitig Karriere machen können. Er wurde am 3. Juli 1941 in Illertissen geboren und wuchs in Dettingen auf, wo sein Vater Franz Schoeller Betriebsleiter beim Illerkraftwerk IV war. Seine Mutter Eleonore Rettich kam aus Illertissen. Der Autor und Honorarprofessor starb heuer am 6. Januar in Berlin.
Seinen Geburtsort verlor Wilfried Schoeller nie aus dem Blick
Bedingt durch sein berufliches Wirken scheint er sich vielerorts daheim gefühlt zu haben, auch seine Kinder sind international engagiert. Umso bemerkenswerter, dass Schoeller da seinen Geburtsort Illertissen nicht aus dem Blick verloren hat. Karl Janson aus der Nachbarstadt etwa kann sich noch sehr gut an eine „Vöhringer Lesung“ 2005 mit Wilfried F. Schoeller erinnern. „Er las damals aus seinem frisch erschienenen Buch "Deutschland vor Ort, Geschichten, Mythen, Erinnerungen", wofür er 33 Orte, etwa die Drosselgasse in Rüdesheim oder das Konzentrationslager Buchenwald bereist hatte, um ganz bestimmte Aspekte Deutschlands darzustellen“, so Janson. Schoeller habe verstanden, in wunderbar anschaulicher Weise zu formulieren.
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