Hoch auf dem Holzgaswagen
Ludwig Karletshofer erinnert sich an die Benzinmisere nach dem Krieg
Illertissen Die Spritpreise gehen durch die Decke, der Kraftstoff E10 macht die Autofahrer ratlos – leicht chaotische Zeiten sind das, findet Ludwig Karletshofer. Deshalb packte der 88-Jährige ein paar alte Bilder ein, nahm sein abgegriffenes Fahrzeugschlosserbuch aus dem Jahr 1943 unter den Arm und schaute mal in der IZ vorbei, um zu erzählen, wie das so nach dem Krieg war. Damals tuckerte er mit einem Holzvergaser durch das Illertal. Eine reine Notlösung, denn damals war Benzin rar und teuer, doch Holz gab es genügend, zumindest für Ludwig Karletshofer. Der arbeitete damals in Illertissen bei der Striegel- und Rechenfabrik Max Langenstein (später Adlus). Die Fertigung der Holzstiele produzierte jede Menge Abfall, handliche Buchenstückchen eben. Die brachten dann als eine Art Benzin des kleinen Mannes den Laster und den Pkw des Firmenchefs in Schwung.
Das heißt, vor den Schwung hatte die Technik die Geduld gesetzt. Vor dem Losfahren musste der Fahrer den Vergaser anzünden. Der sah aus wie die klassischen Badeöfen, die bis in die siebziger Jahre von Hand eingeschürt wurden. Damit begann der Verschwelungsprozess, der das Holzgas für den Motor freisetzte. Nach fünf Minuten konnte der Fahrer den Wagen dann starten, vorausgesetzt, er bekam die richtige Luft/Gas-Mischung hin. Doch dann, so erinnert sich Ludwig Karletshofer, sei der Opel Super 6 „gelaufen wie a Orgele“. Rund 50 Kilometer schaffte das Fahrzeug mit einher Holzfüllung, dann musste „nachgetankt“ werden.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.