
Umfrage zur Klinikreform: Was sich Menschen in der Region wünschen


Soll die Illertal-Klinik bleiben oder nicht? Wir haben Leser nach ihrer Meinung gefragt. Das Ergebnis der Online-Umfrage lesen Sie hier.
Aus drei Krankenhäusern werden zwei: Kürzlich hat der Kreistag die Klinikreform festgezurrt. Im Hintergrund steht das millionenschweres Defizit der drei Häuser. Die zu erwartenden Folgen der Reform beschäftigen die Menschen in der Region weiter. Das zeigt eine (nicht repräsentative) Online-Umfrage unserer Zeitung.
Die ergab: Die von den Entscheidungsträgern ins Auge gefasste Zwei-plus-eins-Lösung mit zwei Akutkrankenhäusern in Neu-Ulm und Weißenhorn sowie einem medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in Illertissen wird von den Voting-Teilnehmern nur als zweitbeste Option angesehen. Und: Nach wie vor wünschen sich viele Menschen einen Erhalt der Illertalklinik in der Vöhlinstadt. Hier ein Blick auf das Stimmungsbild.
Nach aktueller Beschlusslage soll das MVZ in Illertissen ambulante Dienste zu festen Öffnungszeiten anbieten, dort sollen angestellte Ärzte arbeiten. In der Vöhlinstadt stellt sich nun die Frage, inwieweit das unter dem bis jetzt geführten Titel „Klinik“ laufen könne. Doch das ist wohl nur ein Nebenaspekt: Im Vordergrund steht die Furcht, die medizinische Versorgung der Menschen im Süden des Landkreises werden an Qualität verlieren.
Von einer Abwanderung von Patienten ans Klinikum Memmingen ist die Rede. Dass es im großen Stil dazu kommt, hatte die Klinikstiftung zuletzt angezweifelt. Auch nach der Reform sei eine adäquate Versorgung in Illertissen und der Umgebung gegeben. Kleinere Verletzungen könnten am MVZ durchaus behandelt werden. Und das ohne die langen Wartezeiten, die Patienten in der Notfallambulanz in Weißenhorn in Kauf nehmen müssen.
Mehrere Bürger im Süden tun sich schwer mit dieser Argumentation. Sie wünschen sich: die Illertalklinik soll bleiben. Dafür stimmten bei unserer Umfrage 226 Teilnehmer (das sind 21,5 Prozent der Gesamtzahl).
Etwas mehr Zustimmung gab es für die vom Kreistag beschlossene Strategie: Die Aussage „Es ist richtig, auf die Kliniken in Neu-Ulm und Weißenhorn zu setzen“ wurde 232 mal angeklickt (22,1 Prozent). Das ist aus Sicht der Voting-Teilnehmer die zweitbeste Alternative.
Die wenigsten Stimmen bekam die Antwort: „Die drei Krankenhäuser sollten trotz hohen Defiziten voll und ganz beibehalten werden.“ Hier gab es 147 Klicks, das sind 13,9 Prozent.
Mit Abstand die beste Entscheidung in Sachen Klinikreform ist laut Umfrageergebnis der Neubau eines modernen Krankenhauses für den ganzen Landkreis. Dafür stimmten 446 Teilnehmer, also 42,5 Prozent.
Das wurde im Kreistag mit Verweis auf fehlende Fördergelder verworfen. Gänzlich vom Tisch scheint so ein Neubau dennoch nicht. Auch wenn erst einmal mehrheitlich für Zwei-plus-eins votiert wurde: Eine „Ein-Haus-Lösung“ in ferner Zukunft bleibe davon „grundsätzlich unberührt“, hieß es.
Die Diskussion ist geschlossen.