Wohnungsnot in Illertissen: Ohne Mehrfamilienhäuser geht es nicht
Die Suche nach Wohnraum beschwört Konflikte herauf. So berechtigt die Beschwerden sind: Ohne Mehrfamilienhäuser wird sich die Not nicht lindern lassen.
Die Suche nach Mitteln gegen die Wohnungsnot in Illertissen birgt Konfliktpotenzial: Das zeigt sich an den Plänen eines Ulmer Investors für ein Wohngebiet an der Ortseinfahrt. Die vorgesehenen 54 Wohneinheiten sind den Anwohnern zu viele. Sie beklagen fehlendes Augenmaß und wollen das Projekt verhindern. Ihre Einwände müssen im Stadtrat bedacht werden, wenn es im Herbst um die Genehmigung des Projekts geht. Fraglich ist aber, ob ein Stopp (insofern er möglich ist) langfristig zum Wohle der Stadt ist: Wenn Illertissen weiter wachsen will, muss dringend neuer Wohnraum entstehen. Und das zeitnah.
Freie Wohnungen sind ein knappes Gut
Denn freie Wohnungen sind derzeit ein knappes Gut – zur Miete sind jedenfalls kaum welche zu bekommen. Um die Nachfrage zu bedienen, ist der Bau von Mehrfamilienhäusern unumgänglich. Die Zeiten, in denen jeder sein eigenes Häuschen errichtet hat, scheinen vorbei: Die Preise sind hoch, der Platz ist begrenzt. Neue Bauformen sind nötig, das sollten die Stadträte bei anstehenden Entscheidungen im Auge behalten. Genauso wie die Tatsache, dass Wohnungsbau viel Zeit benötigt. Zwar wurden zuletzt einige Projekte auf den Weg gebracht, zum Beispiel das auf dem ehemaligen Baywa-Areal. Bis diese Wohnungen jedoch bezugsfertig sind, vergehen Jahre. Illertissen ist daher gut beraten, sich bei der Schaffung von Wohnraum breit aufzustellen. Die Frage nach der Verträglichkeit sollte trotzdem nicht außer Acht gelassen werden.
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