Illertissen stockt auf: Ein Prakti für jede Kita
Die neun Einrichtungen in Illertissen sollen jeweils eine Hilfskraft einstellen. Welche Hoffnung dahinter steckt.
Immer mehr Eltern geben ihre Kinder immer früher in die öffentliche Betreuung – und auch immer länger. Deshalb sind Plätze in den Kindertagesstätten (Kitas) begehrt und die Betreiber haben es derzeit schwer, Personal zu finden (Lesen Sie dazu auch: Illertissens Kindergärten sind „knallvoll“). Das macht sich auch in Illertissen bemerkbar, wo es neun Kindertagesstätten gibt. „Der Arbeitsmarkt ist leer gefegt“, stellte Bürgermeister Jürgen Eisen (CSU) in einer Sitzung des Kulturausschusses fest. Darauf will man seitens der Stadt reagieren: Künftig soll jede Kita einen Berufspraktikanten beschäftigen. Später ließen sich daraus Fachkräfte gewinnen, so die Hoffnung.
Die Berufspraktikanten sind werdende Erzieher im fünften Lehrjahr: „Die können richtig was“, sagt Hauptamtsleiterin Kerstin Breymaier auf Anfrage unserer Redaktion. Sie sollen die fest angestellten Betreuer unterstützen und ihnen unter die Arme greifen – diese aber nicht ersetzen: Es handele sich um zusätzliches Personal, betont Breymaier. „Als Netz und doppelter Boden.“ In den Personalschlüssel würden die Praktikanten nur in Notfällen eingerechnet, etwa wenn eine Erzieherin ausfällt oder die Kinderzahlen plötzlich ansteigen, hieß es. Vom Gesetzgeber her muss das Verhältnis von Betreuern zu Kindern mindestens bei eins zu elf liegen, empfohlen ist eines von eins zu zehn. Wobei in dieser Rechnung Kind nicht gleich Kind ist, wie Breymaier erklärt. Hinken kleine Schützlinge in der Entwicklung hinterher, sei für sie größerer Betreuungsaufwand nötig. Die Kita muss dann für die gleiche Zahl von Kindern mehr Personal vorhalten. Ein Beispiel: Rein rechnerisch komme auf zwei sogenannte Integrativkinder eine Erzieherin. Illertissen setze auf den empfohlenen Betreuungsschlüssel von eins zu zehn: „Wir wollen Qualität bieten“, sagt Breymaier. Es sei derzeit nicht einfach, genug Personal zu finden. Und es dürfte noch schwieriger werden. Der Trend gehe in Richtung Ganztagsbetreuung, sagt Breymaier. Die Idee mit den Praktikanten sei in die Zukunft gerichtet: Die Auszubildenden könnten die Illertisser Einrichtungen kennenlernen und später vielleicht als Erzieher übernommen werden. Bislang wurden schon Berufspraktikanten eingesetzt, aber nicht flächendeckend. Das soll sich nun ändern. Von den dafür ermittelten Kosten von 202500 Euro pro Jahr (neun Stellen zu je 22500 Euro) sollen „nur“ etwa 67000 Euro bei der Stadt hängen bleiben, also zu den bisherigen Personalkosten hinzu kommen. Denn es stehen ja schon Praktikanten auf der Gehaltsliste, aber eben nicht in allen neun Kitas.
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