
Energiewende im Alpenvereins-Haus

Althoff berichtet von Investitionen. Doch wie steht’s um die Kletterhalle?
Die Sektion Illertissen im Deutschen Alpenverein (DAV) bildet nach dem TSV den zweitgrößten Verein der Vöhlinstadt und präsentiert sich als aktiv und erfolgreich. Das zeigte sich in der gut besuchten Jahresversammlung. Sowohl für die vereinseigene Schwarzenberghütte am Rand des Hintersteiner Tals als auch von den Aktivitäten der diversen Abteilungen wurden durchweg erfreuliche Bilanzen vorgelegt.
Einen geradezu epochalen Fortschritt meldete Vorsitzender Peter Althoff für die Hütte: Zum einen wurde amtlich bescheinigt, dass die hauseigene Brunnenstube hervorragendes Trinkwasser liefere und die biologische Kläranlage perfekt funktioniere. Zum anderen wurde vor wenigen Wochen der Anschluss der Schwarzenberghütte ans öffentliche Stromnetz in Betrieb genommen. Damit konnte das ohnehin in die Jahre gekommene Blockheizkraftwerk mit seinen gerade noch die Anforderungen erfüllenden Batterien außer Betrieb gehen.
Die Gelegenheit zum Anschluss ans Netz ergab sich durch die bayernweite Einführung des „BOS“-Digitalfunks für „Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“ wie Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und weiteren Hilfsorganisationen. Zum lückenlosen Aufbau des Funknetzes musste nahe der Hütte ein Antennenmast erstellt werden, der natürlich Strom benötigt. So wurden aus dem Hintersteiner Tal vom Wasserkraftwerk „Auele“ bis ans Talende über rund 9000 Meter eine 20-Kilovolt-Stromtrasse und 1000 Meter Leitungen mit einem Kilovolt verlegt. Über vier Trafostationen konnten damit neun Gebäude bis hinauf nach „Laufbichel“ angeschlossen werden. Dabei, so Althoff, wurde der Funkmast so platziert, dass er von der Hütte aus gar nicht zu sehen ist.
Für den Verein, so Althoff weiter, ergaben sich dadurch zwar Gesamtkosten in Höhe von 89500 Euro, diese konnten jedoch durch Zuschüsse und Darlehen des Deutschen Alpenvereins sowie des Bayerischen Umweltministeriums zu einem gehörigen Anteil mitfinanziert werden, sodass dem Verein nur der Darlehensanteil in Höhe von 30000 Euro zur Last fällt. Zusätzlich wird nun die bisherige Solaranlage auf dem Hüttendach durch eine moderne Solarthermie-Anlage ersetzt, womit auch Heizung und Warmwasserversorgung auf den neuesten Stand gebracht werden.
Dem Bericht des Vorsitzenden, der neben der Hüttensituation auch diverse vereinsinterne Angelegenheiten umfasste, schlossen sich die Berichte der Abteilungen an. Teilweise mit interessanten Bildpräsentationen versehen, wurde dabei deutlich, welch reges Vereinsleben das ganze Jahr hindurch von den mehr als 30 Jugendliche umfassenden Nachwuchsgruppen über die höchst anspruchsvollen Touren der alpinen Bergsportler und der Sportkletterer sowie von der Wander- und der Mountainbike-Gruppe bis hin zu den wandernden Senioren gepflegt wird. Der jeweiligen Altersklasse und dem Leistungsvermögen angepasst, finden somit alle Mitglieder im Verein Erholung und sportliche Betätigung in freier Natur oder auch in der Kletterhalle.
Dass für letztere bald eine vereinseigene Lösung gefunden wird, wurde wieder einmal als großer Wunsch vor allem der jugendlichen Kletterer vorgetragen. Hierzu sicherte auch Bürgermeister Jürgen Eisen Unterstützung zu, sobald sich eine Lösungsmöglichkeit anbietet. Er würdigte die umfassende Tätigkeit des Vereins und seiner Abteilungen und dankte insbesondere für die Arbeiten zum Unterhalt der Schwarzenberghütte, die er selbst bei der Bergmesse vor einigen Wochen wieder einmal als angenehmen Treffpunkt erlebt hatte.
Eine Reihe von Ehrungen (siehe Info) für langjährige und verdiente Mitglieder mit Urkunde und Ehrennadel des DAV beschloss die Versammlung.
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