Im Krieg floh er nach Jedesheim
Friedrich Praxl feierte vor Kurzem seinen 90. Geburtstag. Was er in seinem Leben schon alles erlebt hat.
Die schwierigsten Kreuzworträtsel lösen und mit seiner Tochter Martina über Politik und frühere Zeiten plaudern – das schätzt Friedrich Praxl auch noch mit 90 Jahren. Den runden Geburtstag hat der Senior vor Kurzem im eigenen Häuschen in Jedesheim gefeiert. Am Wochenende folgte das richtige Fest mit der Großfamilie.
Dem hellwachen Senior fällt es nicht schwer, Stationen seines Lebens mit Datum und Details Revue passieren zu lassen. Dabei hat der Ernst des Lebens für den gelernten Schreiner aus dem Böhmerwald früh begonnen. Seine Heimatstadt Wallern liegt im heutigen Tschechien, wo er am 16. August 1927 als Sohn eines Bahnarbeiters im Rangierdienst geboren wurde. Als 16-Jähriger kam er zum damals verpflichtenden Arbeitsdienst und mit 17 Jahren musste er an Weihnachten 1944 zur Wehrmacht einrücken. In Ungarn traf ihn eine russische Granate, wobei er der Nachhut – also der Gruppe von Soldaten, die am Ende einer Kolonne marschiert – angehörte. Dabei wurde sein Trommelfell irreparabel zerstört.
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