
Kirche will auf Kommunen zugehen


Unterallgäu In wenigen Jahren wird es in keinem Dorf im Unterallgäu mehr einen Pfarrer geben. Das sagt Dr. Franz Schregle, Referent für Gemeindeentwicklung der Diözesanregion Memmingen-Unterallgäu. Nur noch zentrale, größere Orte können seiner Aussage nach auf einen Seelsorger bauen. In einem Modellprojekt, das im Herbst in fünf Unterallgäuer Gemeinden (siehe Infokasten) anlaufen soll, sollen Kräfte gebündelt werden, um Menschen neu für ihren Ort zu begeistern. Die Kirche will vor allem auf die Kommune zugehen. "Netzwerk Kommune - Kirche - Gesellschaft" ist das ehrgeizige Vorhaben überschrieben, das drei Jahre lang laufen soll. Die Erkenntnisse sollen im Idealfall positiv auf ganz Bayern ausstrahlen.
Der Auftakt des Projekts sei etwas holprig gewesen, wie Schregle einräumt. Das Landwirtschaftsministerium habe auf sofortigen Beginn gedrängt. Es steuert die Hälfte der 202 000 Euro Gesamtkosten bei. Deshalb sei nicht überall ausreichend informiert worden, was Ziel dieses Modellvorhabens ist. Die andere Hälfte kommt vom Verein "Soziale Gemeinden im Unterallgäu" von der Diözese Augsburg (20 000 Euro), dem Landkreis (25 000 Euro), den Gemeinden (51 000 Euro) und den evangelischen Kirchengemeinden (5000 Euro). Für das Projekt hat die Diözese Schregle freigestellt.
Er sieht die Entwicklung der Kirche mit "großer Sorge". Im Jahr 2025 werden in der Diözese Augsburg nur noch 200 leitende Pfarrer wirken, schätzt er. Heute sind es 500. "Es bricht etwas grundlegend um", sagt Schregle. Wer vertritt die Kirche vor Ort? Wer ist das Gesicht der Kirche in den Dörfern? Das sind die Fragen, die ihn umtreiben. Schregle spricht davon, dass sich Kirche aus vielen Bereichen bereits zurückgezogen habe. Auch auf den Dörfern sei es keineswegs so, dass alle noch eine enge Bindung zur Kirche pflegen - auch wenn es im Unterallgäu noch relativ gut aussehe.
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