Konzert: Klangschönheit und Liebe zur geistlichen Musik

VonClaudia Bader

Chor 96 beeindruckt die Zuhörer in der Pfarrkirche St. Andreas

„Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe“: Mit diesem Zitat des bengalischen Philosophen Tagore könnte die Motivation beschrieben werden, mit der der Chor 96 aus Ottobeuren anspruchsvolle Kompositionen im Kirchenraum zum Klingen bringt. Die Besucher einer „geistlichen Abendmusik“ in der Babenhauser Pfarrkirche St. Andreas ließen sich von der Intensität, mit der die überregional bekannte Sängerschar um Helmut Scharpf Werke romantischer Komponisten bis hin zu Spirituals intonierte, begeistern.

Weil der Spendenerlös für die Ottobeurer Partnergemeinde Norcia in Italien bestimmt ist, die aufgrund des Erdbebens vom Oktober 2016 verwüstet wurde, stehe ein edler Gedanke hinter der kirchlichen Konzertstunde, verriet eine Sängerin. Sowohl mit der Motette „Also hat Gott die Welt geliebt“ von Heinrich Schütz als auch mit „Richte mich Gott“ von Felix Mendelssohn, der Bitte „Hilf mir Gott“ von Albert Becker und dem Psalm CCX von Otto Olsson erschlossen sich den Zuhörern ehrfürchtige Glaubensbekenntnisse. Auch in Vorträgen mit nicht deutschem Text – „Tebje pajom“ von Dimitri Bortnajanski, „In monte oliveti“ von Jouzas Naujalis oder „Locus iste“ von Anton Bruckner – waren die Klangwirkung und die Ausgewogenheit in allen Stimmen überzeugend. Helmut Scharpf ist nicht nur ein vorzüglicher Dirigent. Man spürt förmlich die fast physische deklamatorische Übertragung seiner Werkvorstellung auf den Chor.

Illertissen Italien