Debatte um Pflichtjahr: Chance oder Unsinn?
Geht es nach Politikern, könnten ein Dienst im Altenheim oder bei der Bundeswehr Vorschrift werden. Was Betroffene in der Region dazu sagen.
Seit sieben Jahren sind junge Männer nicht mehr dazu verpflichtet, einen Wehr- oder Zivildienst zu leisten. Dieser Tage ist die Debatte darüber wieder hochgekocht. Auslöser war der Vorschlag von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, eine allgemeine Dienstpflicht einzuführen. Soll heißen: Jede und jeder soll nach Ende der Schullaufbahn ein Jahr lang etwas für die Allgemeinheit tun – bei der Bundeswehr oder in sozialen Einrichtungen. Die Reaktionen sind gemischt, auch in der Region.
Der 17-jährige Moritz Steinle aus Illertissen hält nicht viel von der Idee. Seiner Meinung nach wäre es sinnvoller, soziale Berufe wie den des Kranken- oder Altenpflegers zu fördern. „Unattraktive Jobs durch Zwang zu besetzen, anstatt sie attraktiver zu gestalten, führt mehr zu unproduktiven Arbeitskräften“, sagt er. Auch ein „Vollstopfen“ der Bundeswehr hält er für „Schwachsinn“, zumal die Kosten für neue Ausrüstung explodieren würden. Sollte ein solcher Dienst eingeführt werden, würde er sich für Arbeit im sozialen Bereich entscheiden. „Da bin ich zumindest überzeugt, etwas sinnvolles zu machen und grob eigenständig zu entscheiden.“
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