Lustvoll Wandeln durch eine Welt der Fantasie
Im Glashaus in Illertissen wird es bei einem Eichendorff-Abend romantisch.
Die Welt in gar verwunschener Schönheit: Frei nach diesem Motto stand bei einem Lyrik-Abend in der Reihe Kultur im Glashaus (KIG) der Dichter Joseph von Eichendorff im Mittelpunkt. Dabei konnten die Zuhörer in Gedanken bei Morgenglanz und Abendrot über Burgen entlang durch Wälder und Fluren hin zu verwunschenen Schlössern wandeln – und mit Fernweh im Herzen auf Wanderschaft gehen. Am Ende schien klar: Mehr Romantik kann wohl kaum geboten werden.
Der deutsche Lyriker und Schriftsteller von Eichendorff (1788 bis 1857) zählt zu den „romantischsten aller Romantiker“: Dass konnten die Besucher bei der knapp dreistündigen Veranstaltung im vollm besetzten Glashaus erfahren. Unter dem Titel „Aus Morgenglanz ins tiefe Abendrot“ zeichneten die Mezzosopranistin Veronika Farkas, der Bariton Daniel Fiolka, beide begleitet von Stellario Fagone am Klavier zusammen mit Professor Joseph Kiermeier-Debre, der als profunder Erzähler fungierte, ein Lebensbild des Dichters in Wort und Musik. In Eichendorffs bekannter Novelle „Aus dem Leben eines Taugenichts“, so erklärte Kiermeier-Debre, werde der „Inbegriff eines fröhlichen Wandergesellen“ gezeichnet. Nur mit seiner Geige im Gepäck macht sich der Müllers-Sohn auf in die weite Welt. Da „freudige Gedanken niemals alt werden“ seien diese auch heute noch gegenwärtig. Von Eichendorff wuchs in einer katholischen, oberschlesischen Adelsfamilie auf. Sein Vater war preußischer Offizier. Er selber studierte später Jura. „Doch Eichendorff wollte kein Spießbürger sein“, sagte Kiermeier-Debre. Viel mehr wollte er reisen und wandern – seine Empfindungen hierbei schrieb er nieder. „Wie kein anderer hat er seine Sprache dabei der Musik angenähert“, sagte der Professor. Kein anderer Dichter habe so „die Lockungen der Fremde“ schöner besungen als Eichendorff. Aus dem riesigen Fundus des schöpferischen Werks gibt rund 4000 Texte, die namhafte Komponisten vertont haben. Ein kleiner Ausschnitt dieser Musik erfüllte an diesem Abend das Glashaus. Während Kiermeier-Debre dem Leben Eichendorffs in Worten und Versen seine Zauberkraft verlieh, lag der musikalische Part in der Hand der Künstler. Johannes Brahms „In der Ferne“, Robert Schumanns „Frühlingsnacht“, „Der frohe Wandersmann“, das „Wanderlied“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy, „Nachts“ von Max Reger sowie der „Kehraus“ von Hermann Zilcher waren zu hören – nur einige Beispiele aus dem abendfüllenden Programm. K
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