Ein Plausch mit zwei Memminger Monarchen
Heinz Kurringer und Peter Klement wurden vor Jahrzehnten zu Memminger Fischerkönigen gekürt – und schwärmen noch heute davon.
Der Fischertag hat in Memmingen schon seit jeher einen ganz besonderen Stellenwert. „Mein Vater war im Krieg Spengler bei der Wehrmacht. Zu Weihnachten oder Ostern kam er nicht nach Hause – aber zum Fischertag schon“, erzählt Heinz Kurringer und schmunzelt. So wichtig sei seinem Vater das Heimatfest gewesen. Am Fischertag, den Memmingen wieder am morgigen Samstag feiert, „jucken“ über 1000 Fischer mit dem sogenannten Bären, also einem Kescher, in den Stadtbach. Wer die schwerste Forelle fängt, wird Fischerkönig und darf – von Jubelschreien begleitet – auf den Thron steigen.
1985 wurde Kurringer diese Ehre zuteil. Mit seinen 84 Jahren ist er heute der älteste noch lebende Fischerkönig. Im Alter von fünf Jahren machte er bereits das erste Mal mit. „Weil ich da selbst noch nichts gefangen habe, hat mir mein Papa eine Forelle in meinen Bären getan“, erzählt er. Seitdem war Kurringer 59 Mal im Bach. Er erinnert sich noch genau an den Tag, als er die Königsforelle fing: Kurz bevor es losging, habe er die Forelle schon unter der Brücke schwimmen gesehen. „Da hab ich gleich gerufen: Die gehört mir!“ Drei Minuten später ging sie ihm tatsächlich ins Netz und machte ihn zum Fischerkönig mit dem Titel „Heinz I., der Mundschenk“. „Selbst einmal König zu sein: Das ist für einen Memminger – damals wie heute – das Höchste, was es gibt. Wie ein Sechser im Lotto“, erzählt er stolz. „Der ganze Fischertag ist und bleibt ein einmaliges Brauchtum, das es so auf der ganzen Welt kein zweites Mal gibt.“
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