Missbrauchs-Prozess: Woher stammen die Verletzungen?
Bei den mutmaßlichen Übergriffen des Stiefvaters soll das Opfer schwere Wunden davon getragen haben. Was Ärzte dazu sagen
Hunderte Male soll ein Mann seine Stieftochter in Illertissen und Altenstadt missbraucht haben: Deshalb muss sich der heute 61-Jährige vor dem Memminger Landgericht verantworten. Zum Auftakt des Prozesses hat der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Ihn erwartet eine Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren, hieß es. Sein mutmaßliches Opfer, heute 27 Jahre alt, hatte gegen den Mann ausgesagt und ihn schwer belastet. Die Frau gilt als glaubwürdig – das legte eine Psychologin am zweiten Verhandlungstag dar. In der Sitzung ging es um eine weitere Studie.
Sie widmet sich den mutmaßlichen medizinischen Folgen des jahrelangen sexuellen Missbrauchs: So gehen die Ankläger davon aus, dass das Opfer schwere Verletzungen davon trug. Von vier Operationen war zu Beginn der Verhandlung die Rede. Nun wurde ein Gutachten dazu verlesen – eine Tatsache, die aus Sicht mehrerer Prozessbeobachter schwer nachvollziehbar war. Immerhin war eine Aufnahme der Vernehmung des angeblichen Opfers, das als Nebenklägerin auftritt, vor verschlossenen Türen abgespielt worden – zum Schutz der Intimsphäre. Die Verletzungen hingegen wurden nun öffentlich benannt, zum Beispiel Risse und Geschwüre am Darmausgang. Jene könnten ein Zeichen für Missbrauchstaten sein, müssten es aber nicht, urteilten die Mediziner. Es gebe keine Studien, wie häufig Handlungen wie die im Prozess Geschilderten zu solchen Krankheiten führen. Inwiefern die Erkenntnisse juristisch verwertet werden können, blieb unklar.
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