Artenschutz: Nach dem Erfolg für das Volksbegehren: Hier Freude, dort Leid

VonJens Carsten, Felicitas Macketanz, Ronald Hinzpeter

Das vorzeitige Erreichen der Zehn-Prozent-Hürde bei „Rettet die Bienen“ stößt auf ein geteiltes Echo.

So einen Ansturm hat man im Illertisser Bürgerbüro zuvor noch nicht gesehen: Am Samstag war wegen der Eintragung zum Volksbegehren „Rettet die Bienen“ zwei Stunden lang geöffnet – und fast 200 Menschen unterschrieben auf den Listen. Es kam zu Wartezeiten: „Die Leute standen bis zur Tür hinaus“, sagt ein Mitarbeiter, der nach eigenem Bekunden ziemlich beschäftigt war. „Mit so einem Andrang hatten wir nicht gerechnet.“

Auch in Illertissen haben mehr als zehn Prozent unterschrieben

Und damit scheint die „Bienenstadt“ Illertissen ihrem Namen in Sachen Artenschutz doch noch alle Ehre gemacht zu haben: Bis zum Mittwochnachmittag hatten 1674 Bürger für das Begehren unterschrieben, das die ökologische Landwirtschaft per Gesetz weiter ausbauen und Schutzzonen für gefährdete Arten festlegen will. Das sind rund 13,4 Prozent der zirka 12.500 Wahlberechtigten, was überhalb des erforderlichen Quorums liegt. Zehn Prozent der stimmberechtigten Menschen in Bayern müssen für das Begehren unterzeichnen, damit es zu einer Abstimmung kommt. Diese Hürde wurde bereits vorzeitig erreicht, wie Ludwig Hartmann von den Grünen als einer der Sprecher des Begehrens mitteilte. Sollte das offiziell bestätigt werden, dürfte es zu einem Volksentscheid, also einer Abstimmung, über die Gesetzesänderung kommen. In der Region stieß der Erfolg auf ein geteiltes Echo.

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