
Planer: Autobahnanschluss macht Sinn

Das lange erwartete Gutachten für die Autobahndirektion Südbayern stützt das Vorhaben
Illertissen/Bellenberg Der Autobahnanschluss bei Tiefenbach ist sinnvoll. Das zumindest meint die Ingenieursgesellschaft Dr. Brenner in ihrer lange erwarteten Verkehrsuntersuchung. Die ist am Mittwochabend den Gemeinderäten von Bellenberg und den Stadträten von Illertissen präsentiert worden. Die Öffentlichkeit soll erst übernächste Woche informiert werden. Aber unserer Zeitung liegt das umfangreiche Gutachten im Auftrag der Autobahndirektion Südbayern vor.
Der zusätzliche Anschluss für die A7 zwischen Illertissen und Vöhringen gilt schon seit Jahren als ausgesprochenes Reizthema, weil dessen Nutzen auch in lokalpolitischen Kreisen durchaus angezweifelt wird. Die Autobahndirektion Südbayern erläuterte die Untersuchungsergebnisse vorerst nur einem ausgewählten Kreis. „Ich bin der Meinung, dass die Mandatsträger einen zeitlichen Vorsprung haben sollten, um sich grundlegend zu informieren“, sagt Bellenbergs Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller. Schließlich müsse man ja der Bevölkerung Rede und Antwort stehen. „Da müssen unsere Kenntnisse natürlich Hand und Fuß haben.“ Die Bürger sollen auf einer Veranstaltung am 4. April informiert werden (dazu Info). Ob und wie die neue Anschlussstelle gebaut wird, dazu wollte sich Simone Vogt-Keller gestern nicht äußern.
In dem vom Ingenieurbüro Dr. Brenner (Aalen/Stuttgart) präsentierten Gutachten werden detailliert sämtliche Daten und Verkehrsströme rund um den künftigen Anschluss aufgeführt. So erfolgten am 1. Juli 2010, einem Donnerstag, zwischen 14 und 18 Uhr, an acht Knotenpunkten „umfangreiche Knotenstromzählungen“. Weitere elektronische Zählungen wurden auf der Staatsstraße 2031, auf Kreis- und Verbindungsstraßen durchgeführt. Außerdem wurden Verkehrsteilnehmer über Ausgang und Ziel der Fahrt befragt. Einbezogen sind weiter die erwarteten Bevölkerungsentwicklungen in den Städten Illertissen, Vöhringen und in der Gemeinde Bellenberg. Eine sicher nicht uninteressante Feststellung: Die Autodichte liegt im Landkreis Neu-Ulm mit 614 Pkw pro 1000 Einwohner über dem Bundesdurchschnitt. Sie untermauert nach Ansicht des Gutachtens „die Verkehrswirksamkeit der Anschlussstelle“.
Weiterer Verkehr entstehe durch die Bauleitplanung der Kommunen. So seien weitere Siedlungen in Illertissen und in Bellenberg sowie ein immerhin 13,7 Hektar großes Gewerbegebiet in Tiefenbach vorgesehen.
Die Gutachter rechnen bei einem Anschluss mit deutlich zunehmendem Verkehr auf der Kreisstraße NU 15 in westliche Richtung mit Auswirkungen auf die Staatsstraße 2031, aber mit einer Abnahme auf der Kreisstraße NU 9 im Zuge der Ortsdurchfahrten Emershofen/Tiefenbach. Die meiste Entlastung, so das Ingenieurbüro, sei zu erwarten im nördlichen Gemeindebereich von Bellenberg, in Tiefenbach, entlang des Tiefenbacher Weges und entlang der NU 9 zwischen Tiefenbach und der Anschlussstelle Vöhringen.
Insgesamt kommt das Gutachten zum Schluss, dass die neue Anschlussstelle eine umweltgerechte Verkehrsplanung unterstütze.
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