
Reizvolles Miteinander der Stimmen
Illertisssen. Im Gegensatz zu Konzerten mit der beliebten Besetzung Trompete-Orgel spricht das Duettieren Blockflöte und Orgel momentan weniger an, wie der Besuch in St. Martin bewies. Dabei kommt dieser Besetzung schon deswegen große Bedeutung zu, weil die meisten Orgelpfeifen, was die Art des Anblasens betrifft, genau dem Prinzip der Block- oder Schnabelflöte entsprechen. Dieses lange Zeit beliebte Instrument kam Mitte des 18. Jahrhunderts aus der Mode. Für die Schul- und Jugendmusik wiedererweckt, erklingt es inzwischen häufiger. Aber das meist artig vorgetragene Spiel hat nur wenig mit dem zu tun, was einstige Virtuosen mit dem Instrument zuwege brachten.
Zwei gebürtige Ungarn, György Róbert aus Budapest und der in Neu-Ulm als Kirchenmusiker tätige Joseph Kelemen, belegten das eindrucksvoll. In drei mehrgliedrigen Canzonen von Girolamo Frescobaldi triumphierte der vibrierende, durch feinsinnig variiertes Anblasen geschmeidig veredelte Ton der Piccolo-Blockflöte über den starr festgelegten Klängen der Orgelpfeifen.
Traditionelle ungarische Marienlieder verwiesen in Form, Metrum und Melodik auf einen uns fremden, wohl bis ins Asiatische weisenden Kulturkreis. Sie gaben Róbert solistisch Gelegenheit, die ganze Bandbreite der Alt-Blockflöte mit durch unterschiedliche Farbgebung beeindruckendem Spiel auszuloten. In der berühmten Sonate F-Dur von Antonio Vivaldi wechselte er die genannten Instrumente zu einzelnen Sätzen und ließ das traumhaft schöne Largo zu einem Höhepunkt der Vorträge werden. Die Atemtechnik des Künstlers war auch in der Sonata a-Moll von Georg Philipp Telemann zu bewundern, in der zwei melodiösen Sätzen ein spritziges Spirituoso und ein irrwitzig schnelles Finale gegenüberstanden. Kelemen begleitete stets anpassungsfähig.
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