Sie erlebte eine Schule unter Segeln zwischen Kiel und Kuba
Plus Mona Potrykus aus Vöhringen war 12.160 Seemeilen an Bord der „Thor Heyerdahl“ unterwegs. Was die 16-Jährige in den Monaten auf See gelernt hat.
Klarer Himmel, hier und da kleine Wolkenschleier, tiefblaues Meer, leichte Dünung, sanfte Brise. Urlaubskulisse pur. Der Dreimaster „Thor Heyerdahl“ gleitet wie im Bilderbuch durch die Wellen. Seitlich springen Scharen von Delfinen übermütig aus dem Wasser. Eine Erinnerung, bei der Mona Potrykus auch noch Wochen nach ihrer Heimkehr an die Iller ein leichtes Sehnen verspürt. Aber das ist nur eine Seite des Segeltörns. Die andere ist weniger romantisch. Putzen, scheuern, kochen, lernen und das bei Seestärke 9. Da widersetzt sich der Magen den Schwerkraftgesetzen. Aber damit nicht genug, Sturm kommt auf, urplötzlich wie aus dem Nichts. Jede Hand wird gebraucht, raus aus den Kojen und Kammern, Segel müssen gerefft werden. Mona, 16 Jahre alt und Schülerin der 10. Klasse des Illertal-Gymnasiums, hat an einem Projekt teilgenommen, das unter dem Motto „Schule unter Segeln“ – kurz nur KUS genannt – Jahr für Jahr ganze Teilnehmerscharen anlockt. Von Oktober des vergangenen Jahres bis Ende April war Mona Potrykus unterwegs – jetzt erzählt sie von ihrer Reise.
Durch eine Zeitungsanzeige wurde Mona auf das Projekt aufmerksam. Für die Seriosität des Unternehmens steht die Universität Erlangen, deren Studenten schon mehrfach an dieser Lernreise teilgenommen haben. Schon zwei Jahre im Voraus bewarb sie sich Mona. Da die Reise auch Geld kostet, jobbte die Schülerin, wann immer das mit ihrer schulischen Arbeit in Einklang zu bringen war. Auch ihre Eltern gingen ans Eingemachte, um zu helfen. „Das Meer hat mich schon immer fasziniert“, sagt Mona. Aber nicht wie Dolce Vita in der Sonne liegen, sondern sich mit dem Element Wasser auseinanderzusetzen. Das IGV wertet die Fahrt auf dem Wasser – wie in Bayern üblich – wie ein Auslandsjahr. Also gab es von der Schule keine Einwände. Wer sich bewarb und zum Vorstellungsgespräch gebeten wurden, erfuhr, dass dies keinesfalls ein Vergnügungstörn werden würde. Hart anpacken ist gefragt, sich einzuordnen in den Schiffsbetrieb, am Unterricht teilzunehmen und Hausaufgaben zu machen. Fast alle Fächer wurden bedient, wenngleich erst mal die Einführung in das nautische Wissen vermittelt werden. Sind Landgänge angesagt, geht das nicht im Schnelldurchlauf. Es wird auf die Eigenarten der Menschen, das Klima, die Vegetation eingegangen, man muss wissen, wohin man kommt.
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