Stadtrat will Hund mit Jagdtrieb auf Katzen ansetzen
Dieter Baur ärgert sich über Kot der Streuner in seinen Gemüsebeeten. Tierfreunde von seiner Drohung entsetzt
Illertissen Im Wohngebiet an Waldhornweg und Silbersteig hängt der Tiersegen schief und im Zentrum des Ärgers befindet sich der Illertisser Stadtrat Dieter Baur. Er hat den Katzen seiner Nachbarn den Kampf angesagt, warnt deren Besitzer, ihre Tiere könnten Schaden nehmen, falls sie eine Pfote auf sein Grundstück setzen sollten. Baur will den Hund eines Bekannten in regelmäßigen Abständen frei um das Haus am Waldhornweg laufen lassen. Dieser Hund besitze einen ausgeprägten Jagdtrieb. „Ihre Katze kann also künftig beim Betreten des Grundstücks Schaden nehmen“, können Passanten auf einem Schild lesen, das Baur am Zaun seines Grundstücks aufgehängt hat. Tierfreunde, denen das Schild aufgefallen war, sind entsetzt. Sie halten die Drohung des Stadtrates für herzlos und die Gründe der Kampfansage für hanebüchen.
Unter anderem wegen Angst vor Fuchsbandwurm oder Tollwut sowie zum Schutz der Vögel will Baur laut Schild keine Katzen auf seinem Grundstück dulden. Auf Nachfrage stellt sich heraus, dass es dem Stadtrat vor allem um den Gemüseanbau geht. „Wollen Sie mit Katzenkot verunreinigte und ständig verscharrte Gemüsebeete in Ihrem Garten haben“, fragt er zurück. Baur hat das Haus am Waldhornweg, sein Elternhaus, jüngst aus einer Erbengemeinschaft heraus ersteigert. Zuvor hatte seine Schwester darin gewohnt – mit acht Katzen. Der von diesen Tieren zurückgebliebene Geruch werde wohl verstärkt andere Miezen anlocken, vermutet ein Tierfreund, dem das Schild als Passant aufgefallen war. Baur will das alte Haus am Ende ganz abreißen lassen und das Grundstück weitgehend als Gemüsegarten nutzen. Der Stadtrat will sich so weit wie möglich selbst versorgen. Er lebt sehr umweltbewusst und naturverbunden. Nur, das gibt er ohne Umschweife zu, Katzen mag er gar nicht. Neun Kubikmeter Mutterboden hat er austauschen lassen, um den „Katzendreck“ loszuwerden. Dabei war er, als die Kinder klein waren, selbst Katzenhalter. Aber: „Es war nur eine. Die Leute übertreiben heute ihre Tierliebe, wenn sie zwei, drei oder vier Katzen halten, die dann durch Nachbars Gärten streunen“, sagt er.
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