Streit um Linde: Gesunder Baum muss weg
Der Bellenberger Gemeinderat Wolfgang Schrapp übt Kritik am Vorgehen seiner Kollegen. Um was es dabei geht.
Wolfgang Schrapp, Gemeinderat in Bellenberg, versteht seine Ratskollegen nicht mehr. Der Grund: Zweimal war mit großer Mehrheit gegen das Fällen einer gesunden Linde gestimmt worden, die Teil einer Allee auf Gemeindegrund in der Römerhalde ist. Der Antragsteller jedoch ließ nicht locker: Zuletzt beschloss das Gremium dann mit knapper Mehrheit, dass der Baum gefällt wird. Im Oktober soll es soweit sein. Schrapp hatte für den Erhalt des Baums plädiert – und ist nun mächtig sauer. Er sieht keine Möglichkeit mehr, die Linde zu retten.
Der Ärger begann vor gut einem Jahr: Ein Anwohner hatte den Antrag gestellt, drei Linden vor seinem Haus fällen zu dürfen. Der Schattenwurf verdunkele sein Wohnzimmer, so das Argument. Der Antrag wurde abgelehnt. Es folgte ein weiterer, worin der Anwohner gesundheitliche Beeinträchtigungen wegen ständiger Dunkelheit geltend machte. Sein Anliegen fand erneut keine Mehrheit im Gemeinderat. Darauf teilte Bürgermeisterin Simone Vogt-Keller mit, dass der Anlieger einen Anwalt eingeschaltet habe, der weitere Vorschläge unterbreitete – etwa nur zwei oder einen Baum zu fällen und eventuell durch junge zu ersetzen. Sollte keiner der „Kompromissvorschläge“ akzeptiert werden, habe der Anwalt angekündigt, gegen die Gemeinde zu klagen. Davon ließen sich die Räte offenbar umstimmen, akzeptierten den Antrag als neue Situation und stimmten dem Fällen einer Linde zu. Später stellte sich als unklar heraus, inwieweit der vorausgegangene Beschluss zuvor hätte aufgehoben werden müssen. Somit schaffte es die Baum-Debatte kürzlich, zum vierten Mal auf die Tagesordnung gesetzt zu werden. Erneut mit kuriosem Ausgang: Die Entscheidung fiel denkbar knapp mit acht zu acht Stimmen aus – und zwar gegen den Erhalt und für das Fällen und Nachpflanzen der mittleren der drei Linden. Nicht geregelt wurde die Finanzierung. Letztlich wurde dem Anliegen eines einzelnen Anwohners entsprochen und die Gemeinde bleibt auf sämtlichen Kosten sitzen.
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