Traditions-Geschäft Gössler schließt in Illertissen
Seit 112 Jahren gibt es die Eisenwaren- und Spielzeughandlung in der Vöhlinstadt. Ende 2019 ist Schluss. Das hat mehrere Gründe.
Was seit einiger Zeit in Illertissen die Runde machte, ist jetzt offiziell: Die Eisenwaren- und Spielwarenhandlung Gössler schließt zum Ende dieses Jahres. Die Nachricht dürfte viele Menschen betroffen machen: Schließlich hat das Familienunternehmen seit 112 Jahren seinen Platz in der hiesigen Geschäftswelt. Ob Schräubchen, Modell-Lokomotive oder Lego-Ritterburg, bei Gössler ist man richtig – das wissen viele Illertisser. Doch für Einzelhändler werden die Zeiten immer schwieriger: Kaum ein Preis, den ein Online-Händler nicht unterbieten würde – immer mehr Menschen kaufen per Mausklick oder Fingertipp. „Das Kaufverhalten hat sich total verändert“, sagt Dieter Gössler. Klagen wolle er nicht. Aber nun sei es an der Zeit, in Rente zu gehen. Leicht gemacht habe sich Gössler die Entscheidung nicht, sagt er: „Es ist ein Abschied mit einem weinenden und einem lachenden Auge.“ Das hat mehrere Gründe.
Einer davon ist das Alter: Heute ist Dieter Gössler 70 Jahre alt, 1964 hatte er seine Lehre im Familienbetrieb begonnen und mehr als ein halbes Jahrhundert lang viel Herzblut in das Unternehmen gesteckt. Daran hat sich nichts geändert: Er und seine Frau Anna sind täglich bis weit nach Ladenschluss zu Gange, häufig bestimmt die Verwaltungsarbeit auch die Wochenenden des Ehepaars. „Das ist eben so und wir machen das gerne“, sagt Gössler. Die Suche nach einem Nachfolger dürfte das jedoch nicht gerade erleichtert haben. Trotz professioneller Hilfe verlief sie ohne Erfolg. Deshalb ist zum 31. Dezember Schluss. „Es ist keine Insolvenz“, betont Gössler. Davon sei man weit entfernt. „Nicht dass die Leute denken: ,Jetzt hat er den Karren an die Wand gefahren und hört auf’“, sagt er und lacht. Es ist eine Kostprobe des schelmischen Humors, für den der Händler mit dem speziellen Sortiment in Illertissen bekannt ist.
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