Und dann geht dieser blöde Berg nicht
Neu-Ulm/Kathmandu Irgendwann wechselt die Farbe der Nagelbetten von rosa zu blass. Untrügliches Zeichen von Sauerstoffmangel bei langem Aufenthalt in großen Höhen. Dr. Jürgen Greher und Helga Söll von der Sektion Neu-Ulm des Deutschen Alpenvereins (DAV) haben bei ihrer Expedition zum Makalu mehr als einen Monat auf 5600 Metern und mehr verbracht. Den Gipfel haben sie anders als bei den Besteigungen des Nanga Parbat und des Dhaulagiri in den vergangenen Jahren diesmal nicht erreicht. Aber der Kinderarzt aus Pfuhl und seine Frau sind abgesehen von fahlen Fingernägeln gesund zurückgekommen und das ist bei einer Expedition zu einem Achttausender keine Selbstverständlichkeit.
Auch während das Pfuhler Ehepaar den Berg belagerte, forderte der Makalu seine Opfer. Ein Schweizer erfror sich die Finger, eine Britin musste mit einem Hirnödem nach unten transportiert werden und ein Grieche blieb verschollen. Verschollen, das heißt an einem der Weltberge: tot. "Man weiß natürlich, dass es gefährlich ist", sagt Greher: "Wenn man Pech hat, dann kann es einen erwischen." Die beiden Alpinisten aus Pfuhl sind bestens trainiert, sie achten am Berg aufeinander, unterstützen sich und registrieren jede Veränderung im Verhalten des Partners, die Indiz für eine Höhenkrankheit sein könnte. Trotzdem bleibt ein unkalkulierbares Restrisiko. "Eine Lawine ist beispielsweise wie ein Autounfall", vergleicht Helga Söll.
Ein Gipfelerfolg an einem Achttausender lässt sich nicht planen oder gar garantieren. Schon Anfang Mai waren Greher und Söll auf 7000 Metern Höhe, ehe Sturmböen von bis zu 140 Stundenkilometern und schließlich auch Schneefall sie wieder zurück ins Basislager trieben. Tagelanges Warten auf bessere Verhältnisse, der Kampf gegen die großen Probleme und kleinen Problemchen in einem Zeltlager, in das jedes einzelne Reiskorn auf tagelangen Märschen auf den Rücken der einheimischen Träger transportiert wurde. Der Proviant wurde knapp und das Toilettenpapier noch knapper. Mit in schmale Bahnen zersägten Rollen von Küchenpapier ließ sich wenigstens dieser Notstand beheben vor dem zweiten und definitiv letzten Gipfelversuch.
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